Unter 30.000 goldenen Blättern befindet sich Budapests „Haus der ungarischen Musik“. Ein architektonisches Meisterwerk, inspiriert von der Natur.
Musik, Theater und Natur unter einem goldenen Kronendach verbinden – davon träumte der japanische Architekt Sou Fujimoto. Er entwarf das spektakuläre Haus der ungarischen Musik und setzte Budapest damit ein neues historisches Denkmal. Denn die Architektur der Konzerthalle ist nicht nur innovativ, sondern mit seinem goldenen Blätterdach weltweit einzigartig.
Was ist das Haus der ungarischen Musik?
Das Haus der ungarischen Musik ist Teil des Liget-Budapest-Projekts, das den großen, in den letzten Jahrzehnten stark verfallenden Stadtpark in Budapest mit verschiedenen Kultureinrichtungen revitalisieren soll. Auf rund 9000 Quadratmetern erschuf Sou Fujimoto auf dem ehemaligen Parkgelände einen Ort für Veranstaltungen, Ausstellungen, Konzerthallen und Fortbildungszentren, die auf immersive Musik ausgelegt sind. Das Konzerthaus soll dabei einen neuen Mittelpunkt für Einheimische und den Touristen:innen in Budapest bilden, die Theater, Musik und Kunst begeistert sind.
Warum ist die Konzerthalle architektonisch einzigartig?
Ein kultureller Plan, der aufzugehen scheint, denn das innovative Gebäude ist mitten in der Natur kaum zu übersehen. Die Höhe der Konzerthalle liegt bei bis zu zwölf Metern. Insgesamt hat das Haus der ungarischen Musik drei Etagen. Die Fassade ist komplett verglast und besteht aus 94 maßgefertigten, wärmegedämmten, ungeteilten Paneelen. Die Transparenz des Glases löst das Außen und innen auf und es entsteht der Effekt, dass die Grenzen zwischen Architektur, Landschaft und Innenraum verschmelzen.
Ein Stil, der als Markenzeichen des japanischen Architekten gilt. Das architektonische Highlight der Konzerthalle bildet die Dachkonzeption. Sie erweckt das Gefühl, dass sich Besucher:innen innen und außen in der Natur befinden, denn die abgehängte Decke bildet einen spektakulären Baldachin aus rund 30.000 goldenen Baumblättern auf einem schwarzen Grund. „Man geht unter den Bäumen spazieren, und plötzlich mutiert der natürliche Wald zu einem künstlichen, architektonischen, und man steht unter einem großen, goldenen Blätterrauschen“, erklärt Architekt Sou Fujimoto in einem Youtube-Interview des Hauses der ungarischen Musik.
Im Foyer mit der goldenen Blätterornamenten verzierten Decke sind 350 Gimbal Einbaustrahler verbaut. Die sorgen für eine blendfreie Grundbeleuchtung und sollen mit ihrem fokussierten Licht den Einfall natürlicher Lichtstrahlen imitieren.
Von was ist die Architektur inspiriert?
Mitten in der Decke befinden sich Löcher, die an einen Krater erinnern. Sie leiten das Licht in das Gebäude. Im Erdgeschoss der Konzerthalle befinden sich zwei überdachte für Veranstaltungen mit bis zu 320 Plätzen.
In dem großen Konzertsaal gibt es eine versenkbare Bühne, in der kleineren Halle finden Workshops, Aufführen und kleine Vorträge von Künstler:innen statt. Zusätzlich gibt es in der Parkebene eine Freilichtbühne, die zu der Konzerthalle gehört.
Wie die Architektur sollen auch die Materialien der Halle an die Natur erinnern. Deswegen wählte der Architekt einen besonderen Farb- und Materialmix. Mit naturbelassenem Holz hat Sou Fishimoto bereits gearbeitet, doch Hochglanzmetalle, grau melierte Stahlsäulen und Keramikfliesen waren neu für ihn. „Ja, dieses Projekt ist etwas ganz Neues für mich. Solche Formen und Materialien habe ich in der Tat noch nie zuvor verwendet“, erzählt er. Bei der Wahl des Sounds für die Konzerte griff der Architekt aber auf altbewährtes zurück.
Haus der ungarischen Musik: Akustik wie in einer Philharmonie
Auf die beeindruckende Akustik durch das technische Equipment von Nagata Acoustics. Das japanische Unternehmen hat bereits in der Vergangenheit die berühmte Walt Disney Concert Hall in Los Angeles und die Elbphilharmonie in Hamburg ausgestattet. Das Besondere? Für das Haus der ungarischen Musik entwickelte das Unternehmen gemeinsam mit Sou Fuhimoto zickzackförmige Wände. Damit wird der ankommende Schall indirekt über das Glas verteilt und erzeugt einen homogenen Klang in den Räumlichkeiten.
Ein System, das die Konzerte in der Halle für die Besucher:innen einzigartig macht und somit nicht nur architektonisch ein Denkmal in der Stadt setzt, sondern auch akustisch eine Innovation darstellt.
Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Seit vier Jahren ist sie als Online-Redakteurin im Lifestylebereich tätig und immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots. Deswegen schreibt sie leidenschaftlich gerne über Themen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Design oder Food. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.