Freezing-Food, innovative Astronautennahrung und Lebensmittel aus Atemluft – die kulinarische Zukunft liegt im Weltall …
Freezing – Frühstück wie auf dem Mond?
Noch bevor die Menschen 1969 den Mond betraten, träumten sie von einem Aufenthalt auf dem Mars. Der rote Planet fasziniert sie bis heute. Die NASA plant laut CNN im Jahr 2030 endlich einen Fuß auf den Mars zu setzen, ginge es nach Elon Musks Unternehmen SpaceX, wäre es bereits möglich den roten Planeten im Rahmen von Raumfahrttourismus zu erkunden.
Überraschend: Ihre Zukunftsvisionen sind in der Lebensmittelbranche schon Realität. Immer mehr Start-ups entwickeln Freezing-Food und Ernährungsformen, die an Astronautennahrung und Weltraum konforme Trinknahrung angelehnt sind. So können Foodies ihr Frühstück längst mit Beeren toppen, die sonst im Frühstücksmüsli von Astronaut:innen schwimmen.
Space Food – mehr als Vitamin b?
„Wir sind heute mit verschiedenen Ernährungsproblemen konfrontiert und unsere Lebensmittel sind nicht mehr so nahrhaft wie früher. Der sinkende Nährwert von Obst und Gemüse aufgrund von Umweltbedingungen und die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Lebensmitteln, die den modernen Nährstoffbedarf decken, haben unsere Gesellschaft geprägt“, erklärt das Start-up „MarsRoots“. Das Lable hat sich auf Freezing-Food spezialisiert, indem es Gemüse und Obst direkt nach der Ernte einfriert und so die natürlichen Nährstoffe und Vitamine erhält.
Die Space-Früchtchen behalten nach dem Freezing rund 98 Prozent ihres natürlichen Nährwerts und bieten den Verbraucher:innen einen hohen Gehalt an Antioxidantien, natürlich vorkommenden Vitaminen, wie Vitamin A und Vitamin C und enthalten Mineralien und Ballaststoffe. Auch die natürlichen Texturen und Aromen bleiben während des Gefriertrocknungsprozesses in der Nahrung enthalten. Wichtige Faktoren, die für Astronaut:innen auf ihren langen Weltraum-Missionen essenziell sind. Währenddessen sind ihre Körper extremen Bedingungen in der Schwerelosigkeit ausgesetzt und natürliche Nährstoffe in Form von Trinknahrung oder generell in Astronautennahrung versorgen den Organismus mit Energie.
Ist Freezing-Food die Ernährung der Zukunft?
„Wir haben MarsRoots entwickelt, weil wir Lebensmittel brauchen, bei denen die Nährstoffe im Vordergrund stehen, die keine Lebensmittelabfälle verursachen und die gleichzeitig praktisch sind. Und weil MarsRoots auf pflanzlicher Basis hergestellt wird, nur 100 Prozent Obst und Gemüse, hat es einen viel geringeren ökologischen Fußabdruck als tierische Produkte“, beschreibt das Start-up. Ihr Ziel sei es, Ernährung neu zu definieren, indem das Unternehmen einen Komfort ermöglicht, der gesündere Gewohnheiten und einen Lebensstil unterstützt, der den modernen Ernährungsbedürfnissen entspricht.
Ein Plan, den auch das New Yorker Start-up „Air Company“ verfolgt. Weil die NASA das Essensangebot im All erweitern möchte, entwickelte das Start-up ein Essen, das wenig Müll produziert, wichtige Nährstoffe enthält und gut schmeckt. Ihre Idee? Ein Verfahren entwickeln, das Atemluft in Lebensmittel verwandelt und Astronautennahrung revolutioniert.
Astronautennahrung aus Atemluft?
Das Unternehmen verwendet das in der Atemluft enthaltene Kohlendioxid (CO2), um daraus hefebasierte Nährstoffe für Getränke anzubauen. Das Kohlendioxid aus der Atemluft bildet zusammen mit Wasserstoff einen Alkohol für die Hefe. Daraus fertigt das Unternehmen Lebensmittel an, die eine Konsistenz wie Trinknahrung haben und die im Geschmack an Seitan erinnern. Die Vision des Start-ups: In Zukunft will es das innovative Verfahren nutzen, um daraus nicht nur mehrere ml Trinknahrung zu produzieren, sondern auch kohlenhydratreiche Ersatzstoffe für Brot oder Nudeln. Perspektivisch plant das Start-up neben Astronautennahrung und Trinknahrung aus der Atemluft im All, Nahrung in einem ähnlichen technischen Verfahren auch auf der Erde anzubauen. Die Brand sieht es als Chance, innovative Weltraum-Nahrung als Inspiration für den Anbau von Obst und Gemüse auf der vom Klimawandel gebeutelten Erde einzusetzen.
Vertical Farming auf dem Mond?
Dabei seien vor allem Vertical Farming und Freezing zwei wichtige Komponenten, den Körper in Zukunft mit Vitaminen, Mineralstoffe und Nährstoffen zu versorgen. Eine ausgewogene Ernährung trotz Klimawandel sei deswegen das Ziel. Zukünftige vertikale Landwirtschaft findet laut dem Start-up bereits auf der Internationalen Raumstation „ISS“ statt. Für Astronautennahrung und Trinknahrung bauen die Astronaut:innen vor Ort Gemüsesorten wie Salat, Chilischoten oder Grünkohl an. Damit in Zukunft der Gemüseanbau auf dem Mond oder sogar dem Mars funktioniert, hat das Start-up „Interstellar Lab“ ein Kapselsystem entwickelt, das den Anbau von Nutzpflanzen im Weltraum ermöglichen könnte. „Interstellar Lab ist die Verfolgung eines Kindertraums im Zusammenhang mit der Klimakrise auf der Erde“, sagt CEO Barbara Belvisi im Gespräch mit CNN.
Das von dem Start-up konzipierte Nutritional Closed-Loop Eco-Unit System, kurz „NUCLEUS“, ist eine modulare Struktur, die aus neun Würfelkapseln besteht und vier Astronaut:innen für die Dauer einer zweijährigen Mission mit Nährstoffen und Vitaminen versorgen soll. Das System sei in der Lage frisches Mikrogemüse, Pilze, Gemüse und sogar essbare Insekten zu produzieren. Eine Innovation, die in Zukunft nicht nur die herkömmliche Astronautennahrung und Trinknahrung revolutionieren könnte, sondern auch ein Wegweiser des Vertical Farmings für eine gesunde Ernährung auf der Erde ist.
Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Seit vier Jahren ist sie als Online-Redakteurin im Lifestylebereich tätig und immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots. Deswegen schreibt sie leidenschaftlich gerne über Themen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Design oder Food. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.