Wo du nachhaltige E-Bike-Modelle findest, wie du das Beste aus dem Akku herausholst und wie es um die Umweltverträglichkeit der E-Fahrräder steht, erfährst du hier.
Ein E-Bike fürs Wasser?
Auf dem Wasser laufen war gestern, heute ist auf dem Wasser radeln angesagt: Das Manta 5 Hydrofoil E Bike XE-1 macht diese neue Art von Fahrradfahren möglich. Obenrum ist das Aluminium-Gestell ähnlich zum herkömmlichen E-Bike, untenrum sieht es jedoch ganz anders aus: Anstelle von Rädern besitzt das Bike zwei Tragflügel aus Carbonfasern, eine Frontpinne, die das Wasserfahrrad übers Gewässer lenkt, und einen Propeller. Dieser sorgt für den nötigen Vortrieb. Elektromotor und Akku befinden sich wasserdicht integriert im Bauch des Bikes. Weil das Wasser-E-Bike sperriger ist, kann es zum Transport auseinandergenommen werden.
Noch zählt das Fahren auf dem Water-Bike als Wassersportart, doch vielleicht kann es in Zukunft ein Transportmittel sein, um von A nach B zu kommen – vorausgesetzt man bleibt trocken, was im Moment noch nicht möglich ist.
E-Bikes und Pedelecs: Mit Motor und Akku raus in die Natur
Mal abgesehen von der Wasser-Variante sind Fahrräder mit Elektroantrieb schon länger im Trend und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit: Bei einer Umfrage des ADAC im Jahr 2022 gaben 20 Prozent der Befragten an, sich in den nächsten drei Jahren ein Fahrrad mit elektrischem Antrieb kaufen zu wollen. Dank höherer Geschwindigkeiten und verringerter körperlicher Anstrengung ermöglichen sie ausgedehnte Touren in die Natur oder durch die Stadt.
Grundsätzlich unterscheidet man bei Bikes mit Motor zwei verschiedene Modelle. Bei Pedelecs unterstützt dich der Motor während des Tretens bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. S-Pedelecs kannst du mithilfe des Motors bis zu 45 km/h schnell fahren. E-Bikes bezeichnen als Überbegriff Zweiräder mit elektrischem Motor, den du per Schaltknopf starten kannst. Dann fährt das Bike, selbst wenn du nicht in die Pedale trittst. Streng genommen sind E-Bikes also eigentlich keine Fahrräder, sondern E-Roller. Dennoch wird der Begriff E-Bike mittlerweile als Synonym zum Pedelec benutzt.
Bei allen Modellen ist der Motor meist unten mittig am Fahrradrahmen angebracht, sodass sich Fahrende weder angeschoben noch gezogen fühlen. Die Energie bezieht der E-Bike-Motor vom E-Bike-Akku. Wie viele Kilometer ein Bike mit vollgeladenem Akku zurücklegen kann, ist von Faktoren wie der Außentemperatur oder den Bodenverhältnissen abhängig. Grob überschlagen kann ein hochwertiges E-Bike mit gemischter Fahrweise und einem Akku mit 400 bis 500 Wh eine Reichweite von 50 bis 100 Kilometer erreichen. Über eine Ladestation können die Akkus an der Steckdose aufgeladen werden. 500 bis 1.000 Ladezyklen hält der Akku aus, bis er gewechselt werden muss.
Wie nachhaltig sind E-Bikes?
Ein Nachteil der Akkus ist allerdings, dass für die Herstellung Rohstoffe wie Lithium und Kobalt genutzt werden. Deren Abbau kann schädlich für die Umwelt sein. Deshalb ist es wichtig, die Lebenszeit eines Akkus möglichst lange auszuschöpfen. Das schaffst du, indem du ihn zum Beispiel vor direkter Sonneneinstrahlung schützt, ihn bei Zimmertemperatur lädst und in einem trockenen Raum bei 10 bis 20 Grad Celsius lagerst. Wenn du einen E-Bike-Akku für mehr als drei Monate nicht nutzt, sollte er während dieser Phase einen Ladestand von rund 60 Prozent aufweisen. Einen neuen Akku solltest du zunächst drei- bis fünfmal vollständig aufladen und wieder entladen, danach sollte er stets einen Ladestatus von 20 bis 90 Prozent aufweisen.
Ausgediente E-Bike-Akkus gibts du bei Händlern und Hersteller:innen von Elektrofahrrädern oder bei Wertstoffhöfen zurück. Im Rahmen des Recyclings gewinnen sie Batterierohstoffe wie Nickel, Kupfer und Cobalt zurück. Tech- und Elektromotoren-Hersteller:innen arbeiten bereits seit Jahren daran – wie zum Beispiel Bosch: Das Unternehmen konnte den Kobaltanteil in seinen Batteriezellen seit 2013 um etwa 65 Prozent reduzieren.
Laut Angaben des Umweltbundesamtes sind die Emissionen, die bei der Produktion und des Recyclings der Akkus entstehen, nach 100 Kilometern mit dem Elektrorad eingespart, wenn dadurch 100 Kilometer mit dem Auto ersetzt wurden. Und selbst im Vergleich zu Bus oder Bahn ist das E-Bike die umweltfreundlichere Alternative. Wer also täglich Strecken mit dem Elektrorad zurücklegt und andere Verkehrsmittel dafür meidet, verringert den direkten CO2-Ausstoß und die Feinstaubbelastung effizient.
Innovative und nachhaltige E-Bikes
Auch wenn die Herstellung der Akkus noch problematisch ist: Jeder zurückgelegte Kilometer mit dem Elektrofahrrad statt des Autos oder des öffentlichen Nahverkehrs tut der Umwelt gut. Und was die Rahmen der E-Fahrräder betrifft, gibt es schon eine Menge nachhaltiger Modelle. Dein neues Fahrrad mit E-Motor und umweltverträglichem Rahmen kannst du zum Beispiel bei diesen Hersteller:innen online bestellen oder vor Ort kaufen.
E-Bike 1 – My Boo E-Bike aus Bambus
Ob Urban-E-Bike, E-Trekkingbikes, SUV E-Bike oder E-MTB: Bei My Boo findest du eine große Auswahl an E-Bike-Modellen. Was alle gemeinsam haben: Einen Rahmen aus dem nachwachsenden Rohstoff Bambus. Die Teile des Rahmens werden in Handarbeit in Ghana im Rahmen eines sozialen Projekts gefertigt und in der Manufaktur in Kiel zusammengefügt. Mit Teilen der Erlöse finanziert und betreibt das Team eine eigene Schule in Ghana. Der Motor stammt von der Marke Shimano, inklusive Akku wiegen die E-Fahrräder 23 Kilogramm. Außerdem kannst du zwischen Kettenschaltung und Nabenschaltung wählen.
E-Bike 2 – Revolution Reco von Advanced
Der Rahmen der E-Fahrräder von Advanced besteht zu 100 Prozent aus Recycling-Material. Genauer gesagt aus einem Granulat, das mithilfe einer Spritzguss-Technologie zum Fahrradrahmen wird. 40 Prozent des Granulats ist Carbon-Verschnitt aus der Automobilindustrie. Nach der Lebensdauer kann der Rahmen wieder zu Granulat eingeschmolzen und zu einem neuen Rahmen oder Bauteil gefertigt werden. Du kannst zwischen Trekking E-Bikes, E-Mountainbikes oder E-Citybikes wählen. Dein Fahrrad mit elektronischem Antrieb kannst du einfach online bestellen.
E-Bike 3 – My Esel aus Holz
Die Idee von Christoph Fraundorfer entstand 2014 aus einem Problem heraus: „Ich bin sehr groß, 1,95 Meter, habe lange Beine, und vieles, was ich kaufe, passt einfach nicht“, erinnert sich der studierte Architekt und leidenschaftliche Tüftler in einem Interview. Das gilt auch für Fahrräder – er fand kein passendes Modell für seine Körperlänge und Maßanfertigungen gab es kaum oder waren sehr teuer. Also baute er kurzerhand selbst ein Bike – und zwar aus Holz. Denn wer einen Rahmen auf Maß schneidern will, braucht keine neuen Maschinen, sondern muss nur die Fräsmaschine anders einstellen. Aus seinem Problem hat Christoph mittlerweile ein erfolgreiches Business entwickelt und verkauft Fahrräder und E-Bikes mit Holzrahmen über sein Unternehmen „My Esel“. Die Rahmen aus Holz sind nicht nur für alle Körpergrößen individuell anpassbar, sie sind auch nachhaltiger als herkömmliche Fahrradrahmen aus Stahl und Aluminium. Denn Christoph gewinnt das Material aus heimischen Bäumen wie Esche, Birke oder Nussbäumen
Das eigene Fahrrad zum E-Bike umrüsten
Bei den meisten Fahrradmodellen ist auch eine nachträgliche Umrüstung auf elektronischen Antrieb möglich. Wer gerne bastelt, kann sich ein Umrüst-Set bestellen und den Umbau selbst vornehmen. Häufig stellen die Hersteller:innen Videotutorials zur Verfügung, die dir zeigen, wie der Umbau funktioniert. Zwischen sechs und acht Stunden solltest du dafür einplanen, ein Umbausatz kostet zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Alternativ kannst du dein Bike auch bei einem Fahrradfachgeschäft umrüsten lassen.
Katrin hat in Berlin Publizistik studiert und schreibt seit drei Jahren als Redakteurin im Lifestyle-Bereich. Wenn sie nicht gerade die weite Welt bereist, übt Katrin Kopfstand auf ihrer Yogamatte, oder ist auf der Suche nach den neuesten Innovationen und Health-Trends. Deshalb schreibt sie bei kronendach für die Rubriken Travel, Mindfulness und Zeitgeist. Nach Feierabend findet man sie meistens mit einer Matcha Latte in der Hand durch die Straßen Hamburgs spazieren.