Das Hotel Marqués de Riscal lockt nicht nur mit guten Weinen, sondern auch mit einer besonderen Optik: Starachitekt Frank Gehry hat das alte Gebäude im Norden Spaniens in Schleifen aus Titan gewickelt.
Das Weinhotel Marqués de Riscal: einchecken, Wein trinken und genießen
Mitten im Weingut Herederos del Marqués de Riscal in der spanischen Kleinstadt Elciego ragt ein außergewöhnliches Gebilde in die Höhe: wie silbernes Schleifenband winden sich Wellen aus Titan im Kreis in Richtung Himmel. Wenn die Sonne auf die Titanschleifen fällt, taucht sie die Skulptur in die Farben der Weinregion La Rioja: mal schimmern die Schleifen rot wie der Wein, mal gold, wie das Drahtgeflecht, das die Flaschen umgibt, mal Silber wie der Kronkorken.
Hinter den Titanschleifen verbirgt sich ein Gebäude aus dem Jahr 1858, das ursprünglich der Weinherstellung diente. Heute beherbergt es Zimmer für bis zu 400 Gäste, ein Sterne-Restaurant und ein Spa – und zählt damit zu den beliebtesten Weinhotels der Region La Rioja.
Was erwartet dich im Weinhotel Marqués de Riscal?
Im Inneren des Hotels Marqués de Riscal erwartet Gäste viel Holz, Leder und Designer-Möbel. Das Design der Zimmer ist genauso ungewöhnlich, wie die Schleifenfassade des Hotels: auf gerade Linien wird weitgehend verzichtet, stattdessen gibt es gewölbte Wände, spitze Winkel, Lampen, die aussehen wie Wolken und von Porsche entworfene Wasserkocher.
Entspannung finden Gäste in der 1.400 Quadratmeter großen Wellnessoase. Hier gibt es unter anderem einen Whirlpool mit Blick auf die Weinberge und Behandlungen mit Produkten der Brand Caudalie, die die Wirkstoffe der Traube nutzen. Außerdem gibt es ein Dampfbad, einen Fitnessraum und ein Pediluvium, ein traditionelles Fußbad.
Kulinarisch hat das Hotel gleich mehrere Highlights zu bieten: das Restaurant 1860 Tradición, das Restaurant Marqués de Riscal, die Weinbar und das Torrea Steakhouse. Chefkoch im Restaurant Marqués de Riscal ist Francis Paniego. Er verbindet die traditionelle Küche der Region La Rioja mit einer eigenen, modernen Note. 2012 erhielt er den nationalen Gastronomiepreis als bester Koch. Außerdem ist er einer der ersten Köche der Rioja, der mit dem Michelin Stern ausgezeichnet worden ist. Schon Hollywood-Stars wie Brad Pitt und Angelina Jolie sind in das Weinhotel gereist, um Francis Paniegos Küche zu genießen.
Selbstverständlich gibt es neben gutem Essen auch gute Weine zu genießen. Rund um das Hotel breitet sich das Weingut Herederos del Marqués de Riscal aus. Seit 1858 wird hier Wein angebaut, heute gehören mehrere Bodegas, also Weinhandlungen zum Weingut. Außerdem befinden sich einige Weinkeller rund um das Hotel, die Gäste besichtigen können.
Wer hat das Weinhotel Marqués de Riscal entworfen?
Hinter dem Weinhotel in Schleifenoptik steckt der Architekt Frank Gehry. Der 94-jährige Kanadier ist für seine künstlerische Architektur bekannt, die auf Symmetrie, gerade Linien sowie Ecken und Kanten weitgehend verzichtet. Frank Gehrys Designs durchbrechen konventionelle Raumstrukturen und machen ihn zum wichtigsten Vertreter des Dekonstruktivismus. Zu seinen berühmtesten Bauwerken zählt das Guggenheim-Museum in Bilbao, das tanzende Haus in Prag, oder das Walt Disney Concert House in Los Angeles.
Charakteristisch für Frank Gehrys Bauwerke ist die Verwendung von Eisen und Titan. Schon als Jugendlicher arbeitete er in der Eisenwarenhandlung seines Großvaters mit und entwickelte seit jeher eine Faszination für das Material. 1962 gründete Frank Gehry in Los Angeles sein eigenes Architektur- und Planungsbüro Gehry Partners, LLP. Für seine einzigartige Architektur erhielt Frank Gehry 1989 den renommierten Pritzker-Preis für Architektur.
Dass Frank Gehry damit beauftragt wurde, dem alten Gebäude inmitten der Weinberge Riojas ein neues Design zu verpassen, ist kein Zufall. Denn die Rioja ist eine der wichtigsten Weinregionen weltweit, die Weine sind international bekannt. Tourist:innen verirrten sich allerdings nur selten in die Region im Norden Spaniens. Mit dem Guggenheim-Museum in Bilbao hat der Architekt bereits Jahre zuvor einen Touristenmageten abseits beliebter Hotspots wie Barcelona oder Madrid gebaut – und das auch mit seinem Hotel in Schleifenoptik wieder geschafft.
Katrin hat in Berlin Publizistik studiert und schreibt seit drei Jahren als Redakteurin im Lifestyle-Bereich. Wenn sie nicht gerade die weite Welt bereist, übt Katrin Kopfstand auf ihrer Yogamatte, oder ist auf der Suche nach den neuesten Innovationen und Health-Trends. Deshalb schreibt sie bei kronendach für die Rubriken Travel, Mindfulness und Zeitgeist. Nach Feierabend findet man sie meistens mit einer Matcha Latte in der Hand durch die Straßen Hamburgs spazieren.