Ob Lunch bei Louis Vuitton oder Dinner mit Dior – diese Adressen vereinen Haute Couture und Haute Cuisine auf hohem Niveau: vegane und vegetarische Sterneküche und mehr.
Monsieur Dior: Tradition trifft auf Moderne
Neben seiner Leidenschaft für Mode, hatte Christian Dior ein Faible für gute Küche und galt als hervorragender Gastgeber. So schätzte er Speisen wie Créme Anglaise sowie Beilagen wie Endiviensalat oder Herzoginkartoffeln.
Das französische Modehaus in der Avenue Montaigne hat deshalb unter dem Namen ‘Monsieur Dior’ ein Restaurant eröffnet, in dem Haute Couture und Haute Cuisine aufeinandertreffen. “Die Leute kommen her, um das Ethos von Herrn Dior durch die Kulinarik zu erfahren”, sagt Jean Imbert, Meisterkoch des Restaurants in einem Video von Dior. Sowohl Interieur als auch die oft veganen und vegetarischen Menü-Kreationen sind von der Lebensart Diors inspiriert. Imbert und sein Co-Chef Anthony Climot kombinierten dafür französische Klassiker mit neuen Zutaten sowie der Ästhetik der traditionsreichen Marke. So erinnern etwa sternenförmige Desserts mit Diors Initialen an das Emblem seiner Modekollektionen.
Auch das Interieur vereint Moderne und Tradition. Der New Yorker Architekt Peter Marino kombinierte Lederbänke in Rot- und Cremefarben mit Polsterstühlen im Hahnentritt Muster. Ergänzt wurde die Innenausstattung um Gemälde von Guy Limone und René Bouché sowie einer Spiegel-Installation von Claudia Wieser. Während die Innenausstattung sich der neuen Ästhetik des Labels verschrieben hat, werden die Speisen auf Tellern serviert, die schon Christian Dior zu verwenden pflegte.
Gucci Osteria: Florentinische Opulenz trifft auf Haute Couture
Spätestens seit dem Kinofilm “The House of Gucci” hat der italienische Luxus-Lifestyle ein Revival erfahren. Eben diesem Lebensstil hat sich Spitzenkoch Massimo Bottura seit 2018 mit der Gucci Osteria auf kulinarischem Wege verschrieben.
In Florenz hat Karime Lopez die Rolle der Küchenchefin übernommen. Ihre Menü-Kreationen orientieren sich an Reisen durch Italien und an besonderen Momenten: “Was mich zutiefst inspiriert, sind das Licht und die Farben; die Ocker- und Brauntöne der Wände; die historischen florentinischen Paläste, die die Wahrzeichen dieser weltweit einzigartigen Kunst- und Kulturstadt sind und mit denen ich mich jeden Tag visuell auseinandersetze“, beschreibt die Starköchin.
Gäste der Gucci Osteria nehmen entweder an Bistro-Tischen zwischen grün getäfelten Wänden oder im kleineren Spiegelsaal Platz. Hier fällt der Blick auf dunkle Seidentapeten mit floralen Mustern und Spiegeln in allen Formen und Größen. Auf dem Menü stehen vegetarische und vegane Leckereien wie Spaghettini, Artischockenceviche und Minze oder Chianina an Schwarztrüffel und Brunello.
Das Konzept des Restaurants hat Erfolg – neben Florenz können Foodies seit 2020 auch in Beverly Hills und seit 2021 in Tokio nach Gucci Manier speisen. Im März eröffnete Bottura das vierte Restaurant in Seoul.
The Hall: Louis-Vuitton Restaurant mit wechselnder Starbesetzung
Durch dunkle Holztüren mit traditionellem Holzgitter fällt der Blick auf einen leuchtend roten Kronleuchter, der über zwei Stockwerke reicht. Darunter und rundherum nehmen Gäste auf Polsterstühlen mit Zebramuster Platz. Willkommen in The Hall: Dem ersten Louis-Vuitton-Restaurant Chinas.
Das französische Luxuslabel hat sich bereits in den vergangenen Jahren mit eigenen Gastronomie-Projekten hervorgetan. Nach dem Restaurant in Saint Tropez unter der Leitung von Sternekoch Mory Sacko, hat das Luxuslabel im November sein erstes Restaurant im chinesischen Chengdu eröffnet.
Von November 2022 bis März 2023 übernimmt Olivier Elzer die Rolle des Chefs. Während seiner Laufbahn wurden dem 43-Jährigen 21 Michelin-Sterne verliehen. In The Hall begeistert er Gourmets mit einem saisonalen Menü, das lokale Aromen und französische Küche vereint. Im Anschluss an Elzer sollen abwechselnd Sterneköche aus aller Welt die Rolle des Küchenchefs übernehmen und mit überwiegend vegetarischer und veganer Sterneküche überzeugen. Ein weiteres Highlight ist die exklusive Weinkarte mit italienischen und französischen Weinen, unter anderem aus dem Jura, dem Heimatort Louis Vuittons.
Food-Trends 2023: Nachhaltige Ernährung liegt im Fokus
Regional, vegan und nachhaltig – das sind die Food-Trends für 2023 kurz zusammengefasst. Was sich in den letzten Jahren abzeichnete, gewinnt im kommenden Jahr weiter an Relevanz. So identifiziert die Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler im aktuellen Food Report die drei wichtigsten Trends, die uns im kommenden Jahr begleiten – die Luxus-Label-Restaurants leben sie schon heute.
New Glocal
Immer mehr Menschen achten beim Kauf auf regionale Lebensmittel sowie kurze und transparente Lieferketten. Der Trend von Global zu New Glocal beschreibt den Wandel weg vom globalen, hin zum regionalen Handel. Dazu gehört auch die Forderung nach mehr Transparenz in der Lebensmittelindustrie. Neben Inhaltsstoffen und Herstellungsverfahren sind transparente Lieferketten ein zunehmend wichtiger Faktor, dass Kund:innen kaufen.
Veganizing Recipes
Als zweiten Trend identifiziert der Food Report 2023 vegane Ernährung. So gibt es immer mehr pflanzliche Alternativen zu traditionellen Gerichten sowie von Fleisch- und Milchprodukten. Beispielsweise ist der Markt für veganen Fleischersatz in den letzten Jahren enorm gewachsen. Während vor fünf Jahren ein Großteil der pflanzlichen Fleisch- und Milchalternativen auf Soja basierte, gibt es heute eine Vielfalt an regionalen Optionen aus Sonnenblumenkernen, Erbsen, Nüssen oder Hafer.
Regenerative Food
Lebensmittel sollten nicht nur regional, sondern auch nachhaltig sein. Neben artgerechter Tierhaltung liegt der Fokus auf Getreide-, Gemüse- und Obstanbau, der Biodiversität fördert. Nachhaltige Landwirtschaft zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie Böden, Zeit zum Regenerieren gibt und auf Monokulturen verzichtet.
Tipp: Vegane Sterneküche in Deutschland
Das erste vegane Stern-Restaurant Europas findest du in Frankfurt: Küchenchef Ricky Saward und sein Team entschieden sich 2019 für „radikale Regionalität“ ohne Fleisch und Fisch – aber auch ohne Zitrusfrüchte, Schokolade, Avocados und jegliche importierte Gewürze. Das „Seven Swans“ verzichtet ebenfalls auf Tofu, Seitan oder ähnliches – die Sterneküche verarbeitet nur das Naturprodukt, auch Hafermilch stellen sie selbst her.
Egal ob Mode, Kunst oder Innenarchitektur: Natalie hat ein Faible für Dinge, die den Alltag schöner machen und liebt es, darüber zu schreiben. Auf Reisen ist sie gerne an abgelegenen Orten unterwegs, sucht in Seitenstraßen nach Secondhand Läden oder vergisst in Buchhandlungen die Zeit. Zuhause geht sie am liebsten im Wald spazieren oder feilt an ihren Pilates-Skills.