Komm mit auf eine vegane Rundreise durch die Provence und entdecke im Urlaub eine neue nachhaltige Seite Südfrankreichs.
Duftende Lavendelfelder, schiefe Häuser in Bergdörfern, Kunst von Paul Cézanne: Südfrankreich mit seinem besonderen, kulturellen Charme gehört zu den beliebtesten Reisezielen Europas. Jedes Jahr reisen Millionen Tourist:innen in den Süden Frankreichs, um dort das mediterrane Klima, Postkarten-Landschaften und vor allem die französische Küche zu genießen. Denn Frankreich ist für seine kulinarische Vielfalt und seine exquisiten Gerichte in der ganzen Welt bekannt. Regelmäßig werden Michelin-Sterne an französische Spitzenköche vergeben, deren Kulinarik über die Landesgrenzen hinaus für eine regionale Fleisch- und Fisch lastige Küche bekannt ist. Deswegen ist ein weit verbreitetes Vorurteil, dass ausgerechnet das Land mit dem berühmten „Pariser Klimaabkommen“, vor lauter französischer Traditionsküche, kein Interesse an veganer oder vegetarischer Kulinarik hat. Ein Trugschluss, wie dir kronendachs kulinarische Rundreise durch Südfrankreich zeigt. Komm mit und entdecke, wie vegan, nachhaltig und wunderschön die Provence ist. Bon Voyage!
Etappe 1 – Start der Reise in der Champagne – französische Küche in Reims
Stell dir vor, gleich zu Beginn deiner Reise durch die Provence breiten sich Felder über eine weitläufige Hügellandschaft vor dir aus. Darauf zu sehen sind Weinreben, die sich dem Himmel emporranken. Hier, nur eine knappe Stunde von Paris entfernt, befindet sich die Wiege des teuersten aller Schaumweine: die Champagne. Mitten in der Region des Champagners liegt die französische Stadt Reims. Ein Ort, der für seine historischen Königskrönungen in der Kathedrale Notre Dame und seine französische Spezialität „Biscuits roses“ bekannt ist. Ein rosafarbenes Gebäck, das nach Vanille schmeckt. Neben all den geschichtsträchtigen Museen, Schlössern und Kirchen, wirkt Reims auf den ersten Blick auch kulinarisch sehr traditionell. Viele klassische Restaurants, wie das französische Lokal „Harold“, bieten hauptsächlich vegetarische Speisen auf ihrer Speisekarte an. Vegane Gerichte gibt es vorwiegend in kleinen Restaurants mit indischer, italienischer oder lateinamerikanischer Küche. Einen kleinen veganen Lichtblick, bietet das franzöische Café „L’arche À L’eau“ an der Rue du Général Sarrail. An Holztischen und Sofaecken im 20er-Jahre-Stil, bekommst du als Gast vegane Heißgetränke und veganes Gebäck wie zum Beispiel Karottenkuchen, Cheesecake oder eine französische Zucker-Tarte serviert.
Etappe 2 – Tagesausflug nach Paris – veganer Käse und vegane Patisserie
Auf deiner Reise durch die Kulinarik Südfrankreichs kannst du von Reims aus mit dem Zug einen Tagesausflug nach Paris machen. Auch wenn die französische Hauptstadt streng genommen nicht zur Provence gehört, lohnt sich ein Abstecher in die Metropole. Denn wie schon Audrey Hepburn wusste: „Paris ist immer eine gute Idee“. Insbesondere, wenn es um vegane französische Küche geht. Ganz am Puls der Zeit, servieren viele vegane und vegetarische Restaurants französische Klassiker als „plant based“ Variante. So wie zum Beispiel das „42 Degree“ in der Rue du Faubourg Poissonnière, nicht weit von dem Künstlerviertel Montmartre entfernt. Hier kannst du wählen, ob du die Gerichte einzeln oder als Menü genießen möchtest. Ein kulinarischer Tipp, ist die Wahl eines veganen Menüs. Das besteht beispielsweise aus einer Rosenkohlvariation mit veganer Gänseleberpastete als Vorspeise, veganes Boeuf Bourguignon in Rotweinsauce als Hauptspeise und als Dessert eine Variation aus veganem Käse oder einer Ananas-Ganache. Die Bio-Zutaten für die Gerichte sind regional und saisonal.
Ein Konzept, das so die vegane Pariser Konditorei „VG Patisserie“ so ähnlich verfolgt. In dem kleinen Laden am Boulevard Voltaire, findest du zwar weder Dinner noch Lunch, dafür aber französisches Gebäck aus Bio-Zutaten wie gefüllte Macarons, Tartelettes au Citron oder Madeleines in der Auslage. Auf Wunsch kannst du einige französische Desserts auch glutenfrei bekommen.
Etappe 3 – französische Küche vegan und neu interpretiert in Lyon
Nach einem kurzen kulinarischen Ausflug nach Paris erreichst du nun Lyon, eine der historischsten Plätze in der Rhône-Alpes-Region Frankreichs. Die bunte Altstadt der UNESCO-Stadt, ihre Halbinsel Presqu’île und zahlreiche traumhafte Stadtviertel auf kleinen Hügeln, laden zum kulinarischen Verweilen ein. Zu den Spezialitäten der „Stadt der Lichter“ gehören zum Beispiel Saucission Brioché, Würstchen im Briochemantel, die viele Familien in Frankreich als traditionelle Rezepte aus französischen Kochbüchern kennen und häufig für das Familienessen am Wochenende zubereiten. Bürgerliche französische vegane Küche findest du in Lyon zum Beispiel im Restaurant „Like An Elephant“ an der Montée Saint Sébastien. Das Besondere: In dem Restaurant kannst du aus verschiedenen Menü-Optionen wählen, wie Vor- und Hauptspeise, Hauptspeise und Dessert oder ein Drei-Gänge-Menü. Zu essen gibt es französische Gerichte neu interpretiert wie Seitan gefüllt mit Süßkartoffel, Tomaten-Tartlettes oder vegane Crème Brûlée aus regionalen Bio-Zutaten. Neben einem klassischen Dinner in Bio-Qualität, kannst du in Lyon auch Bio-Restaurants zum Brunchen finden. So wie das „Café Vert“ an der Montée des Epies abseits des Zentrums und mit Blick auf die Saône. An wunderschön bemalten Tischen mit floralen Mustern, serviert dir das Team des Cafés im Urlaub ein ausgiebiges Brunch-Menü, mit frischen Säften und nachhaltigem Kaffee oder veganen Wein zum Trinken und Gaspacho aus Bio-Tomaten, Quinoasalat und köstlichen glutenfreien Raw-Cakes als Speisen. Tipp: Für den Brunch unbedingt vorab auf der Website einen Tisch reservieren.
Etappe 4 – Avignon – vegane Spezialitäten vom Markt und aus dem Bio-Bistro
Von Lyon aus geht dein Urlaub weiter in Richtung Mittelmeer, nach Avignon. Die Stadt im Südosten der Provence gehört zu den fünf größten Städten in Südfrankreich und ist wegen seiner Geschichte rund um den Papstpalast, der Stadtmauer oder der Brücke von Avignon weltberühmt. Besonders die historische Altstadt mit ihren malerischen Häusern lässt die Herzen von Tourist:innen im Südfrankreich-Urlaub höher schlagen. Neben seiner beeindruckenden Kultur hat Avignon auch kulinarisch einiges zu bieten. Samstagsmorgens kannst du ab acht Uhr den Wochenmarkt von dem Place des Carmes bis zur Place Carnot besuchen. Auf dem Markt haben rund 60 Händler:innen ihre Stände und verkaufen regionale Produkte und französisches Essen. Hier gibt es eine große Auswahl aus lokalem Obst und Gemüse oder einheimische Gewürze aus frischen Kräutern. Eine Alternative zum Wochenmarkt bietet das kleine Bistro und Bio-Shop „L’art des Graines“. In der Rue du Vieux Sextier kannst du entspannt durch den Bio-Laden schlendern, der in seinem Konzept nachhaltigen unverpackt Läden ähnelt. In dem Shop findest du zum Beispiel lokale Bio-Limonade, veganen Wein und veganes Bier, Bio-Kaffee, vegane Kekse und Bio-Olivenöl aus der Region. Kleine Gläser und Flaschen zum Abfüllen und Einpacken der Lebensmittel gibt es vor Ort. Wenn du von dem Shoppen müde bist, lädt die kleine Terrasse vor dem Bistro dazu ein, einen veganen Cafe au Lait in der Sonne zu genießen.
Etappe 5 – Aix-en-Provence – Bio-Crêpes und essbare Blumen
Auf deiner kulinarischen Reise geht es nun vom Marktplatz in Avignon direkt ins Zentrum einer der schönsten Orte in Südfrankreich: nach Aix-en-Provence. Die Stadt in der südfranzösischen Region Provence-Alpes-Côte d’Azur war der Geburtsort des postimpressionistischen Malers Paul Cézanne. Mit ihrer traumhaften Altstadt und ihrer spannenden Kunst- und Kultur, zählt Aix-en-Provence zu den beliebtesten Orten Frankreichs. Als Universitätsstadt leben viele Junge Menschen dort und hauchen der historisch geprägten Stadt urbane Modernität ein. Und das spiegelt sich sowohl in der Dynamik als auch in der Kulinarik von Aix-en-Provence. Im Zentrum befinden sich zahlreiche vegetarische Restaurants und auch Veganer:innen profitieren immer mehr von der modernen Veränderung der französischen Küche. Eins der beliebtesten veganen Restaurants im Stadtzentrum ist das „La Plume Végétale“ in der Rue Aumône Vieille. In einer gemütlichen Atmosphäre bietet das Restaurant plant based, hausgemachtes Essen an, das in seiner Kulinarik an traditionelles Essen aus Frankreich erinnert. Gerichte wie Zwiebelkuchen, Kartoffeln mit Jackfruitplätzchen oder Tiramisu sind passend zum Restaurant-Namen mit essbaren Blüten garniert. Ein Geheimtipp für vegetarische und vegane Ernährung ist der kleine Bio-Laden „Ojus“ in der Rue Bédarrides. Denn was darf in deinem Südfrankreich Urlaub auf keinen Fall fehlen? Genau, echte Crêpes aus Frankreich. Frisch gebacken aus regionalen Produkten, ohne Laktose und Gluten kannst du dir die Crêpes am Stand des Bio-Ladens schmecken lassen. Als Erfrischung findest du außerdem eine große Auswahl an frischen Obst-oder Gemüsesäften zum Mitnehmen, bevor deine Südfrankreich-Rundreise dich in Richtung Meer treibt.
Etappe 6 – Nizza – vegane und vegetarische Küche an der Côte d’Azur
An einen der südlichsten Punkte Frankreichs, nach Nizza an die Côte d’Azur. Die Region am Mittelmeer ist besonders für ihre Crème de la Crème der französischen Städte bekannt, wie Saint Tropez, Cannes, Saint-Paul-de-Vence, Saintes-Maries-de-la-Mer oder Nizza. An den Promenaden am Mittelmeer findest du zahlreiche Restaurants, die Urlauber:innen frische Küche aus dem Meer anbieten. Dort, mitten an der französischen Riviera, gibt es im „Utopia Restaurant Végitalien“ in der Rue Delille eine vegane Pizza wie aus Italien. Passend zu deinem Urlaub am Meer kannst du die „Dolce Vita“ Frankreichs genießen und dir zum Beispiel eine frische Trüffel-Pizza oder vegan Gnocchi mit Pistaziencreme auf der Zunge zergehen lassen. Wenn es zum Dessert dann wieder klassische, französische Küche sein darf, lockt dich vielleicht ein Spaziergang am Meer entlang in die Rue Foncet. In einer Gasse befindet sich die Patisserie „Amour Patisserie Vegetale“, die dir vegetarischen und veganen Kuchen vom Feinsten serviert. So wie zum Beispiel Schokoladen-Eclairs, Tarte aux Pommes oder Macarons. Weitere kulinarische Spezialitäten und Restaurants rund um veganes Essen kannst du selbst im Urlaub mit Food-Apps wie „Happy Cow“ oder „The Fork“ entdecken. Mehr Inspiration für deine eigene nachhaltige Rundreise im Südfrankreich-Urlaub, findest du in den Tipps.
Weitere Reisetipps für einen nachhaltigen Südfrankreich-Urlaub
Tipp 1 – Nachhaltige Anreise
Eine Rundreise durch Frankreich ist ein kleines Abenteuer, doch wie lässt sich der CO2-Fußabdruck während des Urlaubs möglichst geringhalten? Eine Möglichkeit nach Südfrankreich zu reisen, ist die Option von Deutschland aus mit dem Zug in den Urlaub zu fahren. Die Bahn, zum Beispiel der „TGV“ bietet verschiedene Zugverbindungen über Straßburg in die Städte Lyon und Aix-en-Provence. In Frankreich angekommen kannst du mit der französischen Bahn im Inland von Stadt zu Stadt fahren. Als Alternative zur Bahn kannst du dir auch ein Elektroauto leihen und damit nach und in Frankreich reisen. In vielen Städten gibt es Ladeoptionen. Wichtig ist allerdings bei der Routenplanung zu berücksichtigen, dass E-Autos eine geringere Reichweite als herkömmliche Autos haben und deswegen öfter eine Ladepause benötigen.
Tipp 2 – Die beste Reisezeit für Südfrankreich
Das Klima in Südfrankreich ist nicht nur am Meer mediterran. Besonders gut eigenen sich für den Urlaub die Monate April bis Oktober. Ab Mai lässt es sich bereits gut im Mittelmeer baden. Ende Juni bis Anfang/Mitte August blühen die berühmten Lavendelfelder in der Provence. Besonders wenig Regen haben im Sommer die Städte rund um die französische Mittelmeerküste wie Nizza, Saint Tropez oder Cannes.
Tipp 3 – Frankreich Urlaub – nachhaltig übernachten
In den größeren Städten in Südfrankreich achten immer mehr Hotels darauf, dass sie nachhaltig und vegan sind. Eine weitere Möglichkeit nachhaltig zu übernachten ist die Mietung von Ferienhäusern, Ferienwohnungen oder Airbnbs in Südfrankreich. In denen kannst du dich frei entfalten und dem echten Leben in der Provence ein bisschen näherkommen. Wenn du die Natur in vollen Zügen genießen möchtest, ist eine andere Übernachtungsmöglichkeit Camping. Viele Campingplätze liegen direkt in Nationalparks in der Provence oder am Strand.
Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Seit vier Jahren ist sie als Online-Redakteurin im Lifestylebereich tätig und immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots. Deswegen schreibt sie leidenschaftlich gerne über Themen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Design oder Food. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.