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Wenn Hund und Katze Urlaub machen

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Wenn Haustiere reisen, gibt’s einiges zu tun. An erster Stelle: ihr Wohl. Wir geben Tipps für stressfreies und nachhaltiges Reisen mit tierischer Begleitung.

„Ich bin dann mal weg“ – das geht mit Haustier nicht mal eben so. Katja Glaser wagte das Experiment trotzdem. Gemeinsam mit ihrem Mann und Hund Bobby beschritt sie eine der bekanntesten Pilgerreisen der Welt: den Jakobsweg. In ihrem Reisebericht bei jakobsweg.de schreibt sie: „Jeder Tag war ausgefüllt mit vielen tollen Begegnungen, einer sehr beeindruckenden Landschaft und natürlich mit viel Bewegung. Bobby war mit Feuereifer dabei.“

Den Jakobsweg mit Hund zu bestreiten – klang zunächst verrückt. Katja Glaser las viele Berichte dazu und plante die Reise vorab sehr ausgiebig. Das Hauptproblem: Der Jakobsweg ist eine vorgegebene Wanderroute – die Unterkünfte auf dem Weg sind damit mehr oder weniger alternativlos. Viele nehmen keine Hunde auf. Mit etwas Vorbereitung klappte es dann aber doch und das Trio fand jeden Tag eine hundefreundliche Schlafmöglichkeit. In ihrem Reisebericht schreibt Katja Glaser: „Ich denke, wenn man sich einfach auf das Abenteuer, nicht alles planen zu können, einlässt, wird man überrascht, was alles möglich ist.“
Ein wichtiger Tipp der Wanderer mit Hund: Auf andere Hunde vorbereitet sein. Gerade in südlichen Ländern begegnet man vielen Streunern. Hier hat das Pärchen Bobby dann angeleint. Ansonsten durfte er freilaufen.

Nach dem Abenteuer Jakobsweg mit Hund schrieb Katja Glaser das Buch „Auf vier Pfoten nach Santiago“, indem sie ihre Tipps für das Reisen mit Hund zusammenfasst.

Urlaub mit Haustieren
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Freigänger-Katzen brauchen eine Unterkunft, die über ein gesichertes Freigehege verfügt, sodass die Katze weiterhin raus kann. Muss sie drin bleiben, ist sie schnell unzufrieden und gelangweilt.

Haustier Urlaub
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Für viele Haustier-Arten gibt es besondere Webseiten, mit Tipps und geeigneten Reisezielen – für Reisen mit Hund zum Beispiel „Hunde Urlaub“.

7 Tipps für Reisen mit dem Haustier

1. Die richtige Reiseplanung für Haustier-Reisen

Du willst auch mit Hund, Katze oder Hamster verreisen? Dann gilt es einige Fragen im Vorfeld zu kören: Wie ist mein Haustier in dieser Zeit bestmöglich versorgt? Kommt es mit in den Urlaub oder finde ich eine andere Lösung, um es in dieser Zeit gut behütet zu wissen? Es gibt Haustier-Pensionen, in denen sich fachkundige Tierfreunde um unterschiedliche Haustier-Arten kümmern. Allerdings sind die meist sehr teuer. Solltest du dich für eine Haustier-Pension entscheiden, ist „Probe-Wohnen“ angesagt – oder zumindest ein Kurzbesuch mit Haustier.

Soll das Tier mit, gilt bei Bus und Bahn, Schiff oder Fähre, Auto oder Flugzeug: Grundsätzlich sind Haustiere überall willkommen. Ein entspannter Strandspaziergang zusammen mit dem Hund oder der naturverbundene Berghütten-Urlaub mit der Katze klappt darüber hinaus EU-weit problemlos mit dem Pet-Passport samt Tollwutimpfung spätestens 21 Tage für der Abreise. Den stellt der Tierarzt aus. Irland, England, Malta und Finnland setzen eine Behandlung gegen den Bandwurm voraus – und zwar 120 oder 24 Stunden vor Einreise. Außerdem Pflicht: Mikrochip, der im Ausweis vermerkt ist oder sichtbare Tätowierung. Achtung: Außerhalb der EU verhängen manche Länder eine Quarantäne gegen Tier und Halter – etwa Australien oder Kanada.

2. Die Wahl der richtigen Transportbox

Tragbare Transportboxen für Haustiere gibt es aus unterschiedlichen Materialien: Kunststoff, Karton, Polyester oder Weidenzweige – faltbar oder Hard-Case-Box. Falls mal was daneben geht, hilft eine waschbare Einlage aus Stoff. Boxen aus Karton oder mit Weidenzweigen gebundene Körbe, sind die plastikfreien Alternativen. Natürlich kommt es bei der Box-Wahl auf die Größe des Haustiers an. Ein Korb aus Karton oder Weidenzweigen ist optimal für Katzen, Frettchen, Hamster oder Kaninchen. Für mittlere oder große Hunde muss eine Plastik- oder Metalllösung her. Je nach Tierart spielt auch die Öffnung und der Verschluss der Box eine Rolle: Manche Boxen lassen sich von oben öffnen, andere nur von vorne – oder beides. Auch die Größe der Transportbox-Öffnung kann unterschiedlich ausfallen. Vor der Reise solltest du dein Haustier mit der Transportbox vertraut machen. Setze es dafür kurz in die Box und lass es dann wieder raus. Am besten belohnst du es mit Futter. So verbindet dein Tier die Box mit etwas Positivem. Für Hunde gibt es eine Faustformel für die richtige Größe der Transportbox:

  • Länge = Nase bis Rutenwurzel + 10-50 cm
  • Breite = Schulterblattbreite x 2
  • Höhe = Kopfhöhe + 15 cm

3. Inhalt des Reise-Care-Pakets

Auch Tiere brauchen Handgepäck: Wasser, Futter, Spielzeug und eine kleine Erste-Hilfe-Tasche. Für Haustiere, die schnell gestresst sind, bieten sich Bachblütentropfen an. Wichtige Dokumente solltest Du griffbereit haben: Der EU-Haustierausweis mit Impfnachweis gibt Auskunft über die Identifikations-Nummer. Für Katzen, Hunde und Frettchen beim Verreisen innerhalb der EU ist der Pass verpflichtend. Bei Flugreisen in weit entfernte Länder: Besser nochmal die jeweiligen Landesbestimmungen überprüfen und zusätzlich ein amtstierärztliches Gesundheitszeugnis ausstellen lassen. Bei Hunden: Maulkorb im Handgepäck haben! An bestimmten Orten gibt es, je nach Hunderasse, eine Maulkorb-Pflicht.

4. Reisen mit Haustier und Fahrrad

Für die Radtour mit dem Vierbeiner gibt es spezielle Fahrrad-Anhänger. Probefahren nicht vergessen. Für Hunde gilt als Mindestmaße die Größenformel für Transportboxen – je größer, desto besser.

5. Mit Haustier in Bus und Bahn

Meist reisen Haustiere in Bus und Bahn kostenlos. Für Hunde, die größer als eine Hauskatze sind, musst du allerdings ein Ticket lösen – oft ist zum Preis einer Kinder-Fahrkarte. Maulkorb- und Leinenpflicht: In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt das Tragen einer Leine und eines Maulkorbs, sofern der Hund nicht in einer Transportbox untergebracht ist. Wenn du merkst, dass dein Haustier gestresst ist, kannst du schneller eingreifen als während einer Autofahrt. Streicheleinheiten bewirken Wunder.

6. Reisen mit Haustier im Auto

Vor der Reise mit dem Auto: Spezielle Transportboxen, die du im Auto befestigen kannst, sorgen für die nötige Sicherheit während der Fahrt. Auch hier empfehlenswert: Gewöhne dein Tier schon vor der Fahrt an die Transportbox und fahre auch schon vor Reisebeginn kurze Strecken mit deinem Tier, um es mit der Situation vertraut zu machen. Der Vorteil beim Reisen mit dem Auto: Du kannst nach Belieben Pausen einlegen. Auf längeren Fahrten besser mehrere kleine Portionen füttern und wie bei jeder Reise: Genügend Wasser mitnehmen. In den kühleren Morgen- und den späten Abendstunden ist es angenehmer für das Tier, im Auto zu reisen. In den Bergen: Größere Höhenunterschiede verursachen nicht nur beim Menschen einen Druck auf den Ohren – auch dein Tier kann das spüren und gestresst sein. Etwas zum Kauen vermindert den Ohrendruck.

Tipp für Hundehalter: Reist der Hund im Kofferraum, sind Streicheleinheiten tabu. Die meisten Hunde stresst die Autofahrt – Hände, die etwa aus dem Ski-Fach kommen, erschrecken selbst den liebsten Vierbeiner. Schnappen nicht ausgeschlossen.

7. Haustier-Reisen mit dem Flugzeug

Weit entfernte Länder mit dem Haustier bereisen: Ist eine Flugreise unvermeidbar, solltest du deinem Tier zuliebe einen Direktflug buchen, um die Reisezeit so weit wie möglich zu verkürzen. Checke, welche Dokumente du für das Reiseland brauchst. Fehlt eine Impfung, mache frühzeitig einen Termin beim Tierarzt aus.

Informiere dich bei der jeweiligen Airline, ob dein Haustier noch als „Handgepäck“ durchgeht oder ob es im Laderaum transportiert werden muss. Ein Flug im Fracht- und Laderaum eines Flugzeugs bedeutet immer Ungewissheit und Stress für dein Tier. Deshalb solltest du es deinem Liebling nur zumuten, wenn es unvermeidbar ist – etwa bei Auswanderung oder mehrmonatigem Aufenthalt. Im Frachtraum steht nur begrenzt Sauerstoff zur Verfügung und eine Temperaturregelung ist nicht möglich. Alternative: Ein Transport per Spedition, die sich auf fachgerechtes Reisen von Zoo- und Haustieren spezialisiert hat – etwa Gradlyn oder PetAir.

Stefan Rippler
Autor Stefan Rippler

Storytelling ist der rote Faden in seinem Leben. Stefan liebt Geschichten – und sie zu erzählen, oder besser: sie zu erleben, sie zu schreiben und damit für andere erlebbar zu machen. Geschichten hinter Menschen, Innovationen, Technik oder Architektur.

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