Tipis dienten einigen indianischen Stämmen lange Zeit als Wohnraum. Die Zelte halten Wind und Wetter stand – und bieten mittlerweile auch hierzulande die Möglichkeit auf eine Übernachtung in der Natur.
Wer durch die Great Plaines in Nordamerika streift, wird immer wieder Kreise aus Steinen auf dem Prärieboden finden. Was aussieht wie mysteriöse Kunstwerke, sind in Wirklichkeit Überbleibsel von Indianercamps. Denn früher nutzte die indigene Bevölkerung Amerikas Steine, um die Planen ihrer Tipis zu befestigen. Aus Stangen, Stöcken und Stoffen bauten sie in kurzer Zeit ihre kegelförmigen Zelte auf. Im Laufe der Zeit traten dann Pflöcke an die Stelle der Steine. Zunächst nutzten die indigenen Stämme Bisonhäute als Planen für die Zelte, um das Jahr 1800 wurden diese durch Stoffe ersetzt. Heute dienen Tipis meist nur noch als zusätzlicher Wohnraum für Gäste oder als Unterschlupf bei Festen. Aber auch auf Campingplätzen sieht man die traditionellen Zelte immer öfter. Denn sie bieten die Möglichkeit, bei Wind und Wetter komfortabel in der Natur zu übernachten.
Tipis – Alleskönner für Outdoor-Abenteuer
„Sie wohnen dort“ – das bedeutet das Wort Tipi in der Sprache der Sioux-Indianer und beschreibt damit gleichzeitig den Nutzen des traditionellen Zeltes. Denn Tipis dienten Indianerstämmen als Unterkunft draußen in der Prärie.
Dank einiger Kniffe sind die Zelte perfekt an die Bedingungen in der freien Natur angepasst. Durch ihre Kegelform halten sie zum Beispiel starkem Wind stand. Im Sommer spenden die Zeltstoffe Schatten und kühlen, im Winter kann in Tipis sogar ein Lagerfeuer angezündet werden. Eine Rauchöffnung an der Spitze des Zeltes macht das möglich. Die Rauchöffnung ist mit zwei Klappen ausgestattet, die mit Stangen in Windrichtung geöffnet werden. So kann der Rauch aus dem Innern des Zeltes abziehen. Bei starkem Regen oder Schnee kann das Tipi auch vollständig geschlossen werden.
In einem Tipi übernachten – 3 Tipps für Tipi-Orte
In der Natur schlafen, geschützt von der jahrhundertenalten Architektur der traditionellen Tipi-Zelte – wer das Feeling einmal selbst erleben möchte, kann das in diesen Locations tun:
1. Georg Glamp Perdoeler Mühle in Schleswig-Holstein
Direkt am Belauer See kannst du auf dem Campingplatz Georg Glamp in Schlewsig-Holstein Tipi-Luft schnuppern. Die Tipis sind 36 Quadratmeter groß und bieten Platz für bis zu vier Personen. Sie sind ausgestattet mit Einzelbetten und Doppelbetten, Frühstück kann optional dazu gebucht werde. Einen Waschraum mit Duschkabinen und Sanitäranlagen gibt es auf dem Campingplatz auch. Der Preis für eine Übernachtung liegt bei circa 80 Euro.
2. Duynpark het Zwanenwater in Holland
Auch im Duynpark het Zwanenwater im holländischen Küstenort Callantsoog stehen Tipis für eine Übernachtung bereit. Die Tipis sind mit zwei Schlafabteilen und Betten ausgestattet, auch WiFi und Strom sind vorhanden. Außerdem verfügen alle Tipis über eine überdachte Küche sowie ein eigenes Bad mit Dusche und WC. Der Strand ist nur 15 Gehminuten entfernt, auch der nächste Supermarkt liegt fußläufig. Der Preis liegt bei rund 50 Euro pro Nacht.
3. Campingplatz Sur En in der Schweiz
In Sur En, einem Dorf im Osten der Schweiz, stehen acht Tipis für eine Übernachtung in der Natur bereit. Sieben Tipis sind mit je zwei Betten ausgestattet, in einem Tipi steht ein Kingsize Bett. Wer abenteurlustig ist, kann hier eine Bergtour machen, Kajak fahren oder klettern. Der Preis für eine Übernachtung liegt bei 80 Schweizer Franken.