Wo die schönsten mentalen Kraftorte in Europa sind und wie du deinen eigenen im Leben findest: Unser Happy Places Ratgeber.
Mitten im Wald ist sein Rauschen kaum zu überhören. Dort, zwischen der unberührten Natur ganz in der Nähe des bayerischen Tegernsees liegt der „Rottachfall“. Ein großer Wasserfall, dessen Wasser sich über mehrere Stufen seinen Weg über Felsen bis in einzelne Gumpen bahnt: vom Wasser ausgehöhlte „Badewannen“ aus Stein. Ein besonderes Naturschauspiel, das Wander:innen von einem Wanderweg aus, der direkt zu dem Wasserfall führt, beobachten können. Viele Tourist:innen suchen jedes Jahr in ihrem Bayernurlaub das kleine Abenteuer zu dem Naturspektakel und machen sich auf den Weg in die Natur, um dort am Wasserfall Energie für ihren Alltag zu tanken. Denn der „Rottachfall“ ist einer von wenigen Kraftorten in ganz Deutschland.
Die Energie der Kraftorte spüren
Ein happy Place, der zu jeder Jahreszeit seine natürliche Kraft mit den Menschen teilt. Ganz im Sinne des sanften Tourismus. Urlaub in Deutschland wird aufgrund von Nachhaltigkeit und zum Schutz der Umwelt im Tourismus immer attraktiver. Ökologische Reisen, Bio-Hotels und nachhaltige Aktivitäten sind umweltfreundlich, bieten ein kleines Abenteuer im Alltag und sorgen für nachhaltige Entspannung in der Natur. Die Wege zu den Reisezielen in Deutschland und auch Europa sind kurz und es lässt sich schnell und umweltfreundlich mit der Bahn reisen. Die Vision des „neuen“ Reisens ist dabei: Die Kombination aus nachhaltigem bewusstem Urlaub, Natur und Achtsamkeit. Um genau das zu erreichen, werden Kraftorte im Tourismus immer beliebter. Die Menschen nutzen sie, um abzuschalten und ihre mentalen Reserven aufzufüllen. So wie die Besucher:innen des „Rottachfalls“ die Kraft des Wasserfalls anwenden. Sie spüren die Ruhe der Natur, atmen die frische Waldluft ein und schauen auf das strömende Wasser. Ganz bewusst wird dort die Energie des Ortes und der Umwelt wahrgenommen und verinnerlicht.
Happy Places in Europa
Happy Places können nachhaltige Kraftquellen aus und in der Natur sein. In Europa gibt es einige davon, die im Urlaub fernab von Hotels in Großstädten entdeckt werden können. Sie sind wie der „Rottachfall“ als grüne Oase in die Natur eingebettet. So wie zum Beispiel die Stonehenge auf der hohen Reisch im Sarntal in Südtirol. Während eines Urlaubs lassen sich dort die „Steinernen Männchen“ besuchen. Hunderte Steinfiguren, die auf einer Wiese des Berggipfels dem Himmel entgegenragen. Ein Ort, der schon vor Jahrhunderten als Kraftquelle der Menschen galt und bis heute von vielen Urlauber:innen und Einheimischen wegen seiner Ruhe, der wunderschönen Natur und den Ausblick aufs Land bereist wird. Gäste können in Meran eine Unterkunft in verschiedenen ökologischen Hotels, Bio-Bauernhöfen oder Bio-Pensionen finden und nachhaltig mit dem Zug anreisen. Eine weitere Übernachtungsmöglichkeit bietet der Campingplatz „Moosbauer“, der etwa 20 Minuten von Meran entfernt liegt. Seit 2010 gibt es auf dem italienischen Platz ein ganz besonderes Lernkonzept für die Gäste. Auf dem Campingplatz sind Tafeln verteilt, die in Info-Texten über den Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Südtirol informieren. Locker und unterhaltsam, sollen die Gäste so während ihres Campingurlaubs inspiriert werden.
Ein ähnliches Kraftort-Phänomen umgibt die Druidengrotte am Odilienberg in der Region Grand Est in Frankreich. Sie liegt im Wald des Odilienbergs und wird aus zwei senkrecht stehenden Steinen und einer flachen, darauf liegenden Steinplatte gebildet. Zur Zeit der Kelten wurden in der Höhle Druide, die Priester der Kelten beerdigt. Die Druidengrotte ist einer der bekanntesten Kraftorte in Frankreich. Viele Menschen, die in der Nähe leben oder Urlaub machen, haben das Gefühl, das nicht nur die Grotte, sondern der gesamte Wald des Berges eine besondere Energie ausstrahlt. Deswegen boomt der nachhaltige Tourismus in der Umgebung des Bergs. Auf Naturcampingplätzen wie dem „Les Reflets“ können Camper:innen die Stille des Waldes genießen und den Frieden zwischen Ruhe und Natur spüren. Eine Wanderung von dem Campingplatz bis auf den Berg dauert etwa anderthalb Stunden und führt vorbei an der historischen Burg Landsberg. Alternativ empfehlen zahlreiche Hotels in der Region geführte Wanderungen zu der Druidengrotte oder weiteren Kraftplätzen im Wald. Einige Reiseveranstalter bieten Tourist:innen Yoga oder Meditation in dem Wald an. So würden sie die Energie des Kraftortes viel intensiver auf ihrer Reise erleben, heißt es auf deren Websites.
Mentale happy Places finden
Denn genau darauf kommt es an: Die besondere Energie der Kraftorte spüren, sich frei zu fühlen und das nicht nur in einem Urlaub. Vielmehr kann der Besuch von Kraftorten auch eine Reise zu sich selbst sein. Kraftorte im Urlaub können zusätzliche Entspannung bringen. Die Reise zu sich selbst findet mental statt. Im Kopf mithilfe unserer Vorstellungskraft lassen sich happy Places kreieren, die dir im Alltag nachhaltig positive Energie schenken. Dafür kannst du dich bewusst von der Umwelt abschotten und eine Reise in deinem Kopf beginnen. Welcher Ort in deinem Leben inspiriert dich? Wo spürst du eine besondere Energie? Welcher Platz macht dich glücklich? Dein Kraftort muss nicht aus einem vergangenen Urlaub oder ein spezieller Platz in der Natur sein. Auch deine gemütliche Wohnung, dein perfektes Lieblingscafé oder das Haus deiner Familie kommen infrage. Wenn du noch keinen Kraftort hast, verrät dir unsere Expertin, Psychologin Jessica Mentrup, wie du deinen persönlichen happy Place zum Krafttanken für innere Ruhe und mehr Glück im Leben findest. Jessica Mentrup ist Expertin im Bereich Persönlichkeitsentwicklung und verbindet Erkenntnisse und Gesetzte aus den Naturwissenschaften der Psychologie mit spirituellen Ansätzen.
Happy Places als Kraftquelle – Tipps von Psychologin Jessica Mentrup
Tipp 1 – kronendach: Was kann ein mentaler happy Place im Alltag sein?
Jessica Mentrup: „Ein happy Place kann alles sein, womit wir schöne Dinge, also unsere eigene ‚Dolce Vita‘ verbinden. Das kann eine Erinnerung sein, eine Situation am Strand, eine Aktivität, die mich happy macht oder auch wirklich ein Platz, zu dem wir gehen. Auch ein Kaffee am Morgen kann ein mentaler Kraftort sein, den wir ganz bewusst am Morgen vor dem ersten Termin trinken. Kraftorte können dementsprechend auch kleine Rituale sein, die wir ins Leben implementieren, die uns Energie geben, bei denen wir auftanken und uns selbst in unserer schönsten Kraft erleben.“
Tipp 2 – kronendach: Wie kann ich zu meinem mentalen Kraftort gelangen?
Jessica Mentrup: „Die mentalen Orte können überall sein, wichtig ist einfach, dass wir mit diesen Situationen und Plätzen einfach schöne Gedanken verbinden. Wir träumen uns die happy Places herbei, fühlen den Ort und können so imaginier von diesen Kraftorten Energie schöpfen. Wichtig ist dabei zu erkennen, was wir und wie wir uns ausleben möchten. Wir wollen im besten Fall unsere Wahrhaftigkeit leben und nicht unterm Deckel oder angepasst sein. Wenn wir unser Gehirn mit Bildern und Emotionen füllen, die uns guttun, dann glaubt unser Gehirn, das wir uns in dieser Situation befinden und gibt uns Kraft. Denn die Positivität, die wir mit den happy Places verbinden, sendet Glücksgefühle über Nervenzellen und Hormone an unser Gehirn. Gute Gefühle beflügeln uns energetisch.
Tipp 3 – kronendach: Gibt es eine Methode, wie ich es trainieren kann, zu meinem mentalen happy Place zu kommen?
Jessica Mentrup: „Eine super Technik ist das Mentale-Vorauserleben als eine mentale Imagination. Ich gehe in meinen persönlichen Lieblingsfilm und übernehme dort in meiner Vorstellung die Hauptrolle. Das ist eine Methode, die ich zum Beispiel mit meinen Gruppen oft mache. In dem Film fühlen wir, wer wir gerne sein möchten, wie sehen wir aus, was erleben wir? Aus diesen positiven Träumen gewinnen wir dann über unsere Vorstellungskraft mental Energie. Am Anfang fühlt sich das noch komisch an, doch mit der Zeit wirst du merken, was für eine energetische Dynamik daraus für dein Wohlbefinden entsteht.“
Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Seit vier Jahren ist sie als Online-Redakteurin im Lifestylebereich tätig und immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots. Deswegen schreibt sie leidenschaftlich gerne über Themen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Design oder Food. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.