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Yoga

Bikram- und Hot Yoga: Wärme für Körper und Geist

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Straffe Muskeln und strahlende Haut: Stars wie Madonna und Lady Gaga schwören auf Hot Yoga. Warum sich das Training nicht nur im Winter lohnt, weiß Craig Villani.

Wärme, Bewegung und das Gefühl mit sich selbst verbunden zu sein – gerade, aber nicht nur während der kalten Herbst- und Wintermonate gilt Hot Yoga als wirkungsvolles Tool für mehr Achtsamkeit und Resilienz im Alltag. Ein Experte auf diesem Gebiet ist Craig Villani. Ehemals Assistent des Erfinders des Bikram Yoga, Bikram Choudhury, ist Villani heute Trainer und Direktor der Raja Yoga Academy. Seit seiner Ausbildung zum Bikram-Yoga-Lehrer hat er tausende angehende Yoga-Lehrer durch ihre Ausbildung begleitet. Heute kombiniert er die Asanas, die ihren Ursprung im Hatha Yoga haben, mit der Philosophie des Raja Yoga. Dabei handelt es sich um eine traditionelle Lehre, bei der es vor allem um Meditation und die geistige Entwicklung geht.

Warum steht Bikram-Yoga in der Kritik?

In der traditionellen Yoga-Szene gilt die Bikram-Praxis als umstritten, da es sich mehr auf den Körper, jedoch weniger auf die Spiritualität fokussiert – die Grundlage aller Yoga-Lehren. Unterrichtende wie Villani kombinieren die Bewegungsabläufe deshalb mit den philosophischen Ansätzen älterer Yogalehren wie dem Raja-Yoga. Wenn es um die Umwelt geht, ist Hot Yoga umstritten, da die Trainingsräume viel Heizenergie benötigen, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Jedoch ist Bikram-Yoga insbesondere wegen seines strafrechtlich in Erscheinung getretenen Erfinders Bikram Choudhury in Verruf geraten. Trotz der Kritik gilt Bikram-Yoga nach wie vor als beliebte Sport- und Fitnessbetätigung. Viele ehemalige Schüler von Choudhury, darunter auch Craig Villani, haben sich distanziert, schätzen aber weiterhin die Vorteile von Bikram- beziehungsweise Hot Yoga. Letztere Bezeichnung wird als Synonym zu Bikram-Yoga verwendet, oft, um sich von Bikram Choudhury zu entfernen.

Mit Hot Yoga negative Bewegungs- und Verhaltensmuster durchbrechen

In einem Interview mit Bikram Yoga-Influencerin Michele Vennard betont er, dass die physische Komponente seiner Arbeit vor allem ein Werkzeug sei, um sich mit dem eigenen Selbst auseinanderzusetzen. Da im Bikram- oder Hot Yoga-Training die gleichen Yogaposen immer in derselben Reihenfolge ablaufen, bleibt dafür Zeit und Raum. „Wir nutzen unseren Körper als Medium zur Eigenwahrnehmung. Die Übungen ermöglichen es den Menschen, sich mit ihrem eigentlichen Wesen vertraut zu machen“, sagt Villani über die Rolle der Asanas. „Es geht nicht primär darum, dass der Körper eine bestimmte Position einnehmen muss, sondern um die Frage: Wie fühle ich mich dabei? Wann fühle ich mich gut und wann nicht?“

Die konsistente Abfolge der Übungen im Hot Yoga helfe somit, negative Bewegungs- und Handlungsmuster aufzuspüren und diese zu durchbrechen. Positive Muster könnten dagegen intensiviert und weiter verbessert werden. „Wir selbst sind die Lehrer, die uns am meisten beeinflussen“, betont Craig Villani

Hot Yoga
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26 Yogastellungen werden beim Bikram Yoga praktiziert: Bei 35-40 Grad Raumtemperatur.

Bikram Yoga
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Hot Yoga lässt einen schwitzen. Das entgiftet die Haut. Zusätzlich fördert die Hitze die Durchblutung und den Stoffwechsel.

Hot Yoga als Tool für mehr Resilienz

Das Ziel des Yoga-Guides bestehe darin, seine Schüler:innen der eigenen Wirklichkeit näher zu bringen. Durch die Auseinandersetzung mit sich selbst, käme dabei jeweils die Schönheit des Individuums zum Vorschein. Neben einer Sportart, die die Muskulatur strafft und die Flexibilität verbessert, erleichtert insbesondere die gleichbleibende Routine im Hot Yoga Training, sich mit dem eigenen Körper und den eigenen Gedanken mitfühlend auseinanderzusetzen. Hier kombiniert Villani das Konzept des Raja- und des Hatha Yoga: „Zuzuhören ist die Grundlage, um zu führen“, weiß der Experte. Nach seiner Auffassung ist jeder sein eigener Lehrer. So wie gute Yogatrainer: innen, ihren Schüler:innen, Raum geben, um sich selbst zu entfalten, lernen diese mit der Zeit selbst, dem eigenen Körper zuzuhören und auf die eigenen Gedanken zu achten.

Was ist Bikram- und Hot Yoga?

Bikram- und Hot Yoga umfassen 26 Körperhaltungen, sogenannte Asanas. Das Bikram-Yoga findet in Räumen mit hohen Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad statt. Mit Luftfeuchtigkeit von 40 Prozent entsteht so ein warmes, trockenes Raumklima. Eine Bikram-Session dauert in der Regel 90 Minuten. Dabei beginnt und endet das Training mit Atemübungen, den Pranayamas. Dazwischen folgen 24 Asanas. Diese erinnern an Hatha-Yoga, das sich vor allem durch seine langsamen und kontrollierten Bewegungen auszeichnet. Kraft, Ausdauer und Meditation stehen im Vordergrund. Wegen der hohen Temperatur sind die Teilnehmer meistens leicht bekleidet. Frauen tragen zum Training meist Shorts oder kurze Leggins sowie ein Bustier, Männer trainieren in kurzen Shorts und teils mit freiem Oberkörper. Wichtig sind außerdem ein großes Handtuch für die Yogamatte sowie ein kleines Handtuch zum Abtrocknen während und nach der Yogastunde. Wichtig: Wasser nicht vergessen! Normalerweise sind Duschen in den Studios vorhanden, sodass man sich nach dem Training frisch machen kann.

Hot- und Bikram-Yoga
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Die hohe Raumtemperatur kombiniert mit der geringen Luftfeuchtigkeit macht Sehnen und Muskeln geschmeidiger. Die Yogastellungen fallen einem so sehr viel leichter.

Wie wirken Bikram-Yoga und Hot Yoga?

Yoga im Allgemeinen stärkt die innere wie äußere Muskulatur, verbessert die Flexibilität, schärft die Konzentration und hilft gegen Stress. Die Bewegungsabläufe regen den Stoffwechsel an und verbessern die Lymphzirkulation. Die Wärme in Bikram- und Hot Yoga verstärkt die positiven Effekte. Obwohl das Training durch die hohen Temperaturen anstrengender ist, erleichtert die Wärme die Übungen – sowohl für die Sehnen als auch für die Muskulatur, die sich im Anschluss besser regenerieren kann. Ein weiterer Vorteil: Auch die Haut kann von Bikram Yoga profitieren. Denn durch die Hitze reagiert die Haut wie in einer Sauna: Die Poren öffnen sich und “reinigen” sich auf natürliche Weise, indem sie Giftstoffe abtransportieren, die ansonsten für Hautunreinheiten sorgen. Die Kombination aus Wärme und Bewegung kann auch positive Effekte auf die Psyche haben. Gerade stressbedingten Krankheiten oder depressiven Verstimmungen im Winter kann man mit Bikram- und Hot Yoga sanft entgegenwirken. Auch in der Schwangerschaft kann Bikram- und Hot Yoga den Körper unterstützen. Wichtig: Nur nach ärztlicher Absprache trainieren und einen speziellen Kurs für Schwangere besuchen, da einige Asanas in der Schwangerschaft ungeeignet sind.

Wo gibt es Bikram Yoga-Kurse?

Gerade in Städten gibt es Studios, die sich auf Bikram- oder Hot Yoga spezialisiert haben. Neben 10-er Karten bieten die Einrichtungen häufig eine Flatrate an, bei denen Mitglieder die Möglichkeit haben, mehrmals in der Woche oder täglich zu trainieren. Alternativ gibt es auch spezielle Yoga-Retreats mit Bikram- oder Hot Yoga Sessions. Retreats finden häufig in Wellnesshotels oder in einer Umgebung statt, in der es sich besonders gut entspannen lässt.

Natalie Hartmann
Autorin Natalie Hartmann

Egal ob Mode, Kunst oder Innenarchitektur: Natalie hat ein Faible für Dinge, die den Alltag schöner machen und liebt es, darüber zu schreiben. Auf Reisen ist sie gerne an abgelegenen Orten unterwegs, sucht in Seitenstraßen nach Secondhand Läden oder vergisst in Buchhandlungen die Zeit. Zuhause geht sie am liebsten im Wald spazieren oder feilt an ihren Pilates-Skills.

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