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Psychologie

Stillstand! Wieso wir öfters mal nichts tun sollten

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Nichtstun ist schwerer, als es sich anhört. Dabei hält es eine Menge Vorteile für dein Leben bereit. Mit unseren Tipps lernst du, dir wieder mehr Zeit fürs Nichtstun zu nehmen.

Wieso fällt uns Nichtstun so schwer?

Zum Einen ist Nichtstun in unserer Gesellschaft oft negativ belegt. Es wird gleichgesetzt mit Faulsein, oder damit, sich der Verantwortung zu entziehen und Aufgaben aufzuschieben. Wir glauben, dass wir unsere Zeit nur effektiv nutzen, wenn wir ständig etwas tun – und ganz sicher etwas verpassen, wenn wir nichts tun.

Auch für das Gehirn ist Nichtstun anstrengend. Es möchte ständig neue Reize und neue Impulse. Daran ist das sogenannte Default Mode Network schuld. Das ist ein Netzwerk von Nervenzellen, das sich einschaltet, wenn Menschen nichts tun. Dann beginnt das Gehirn, in den Grübelmodus zu verfallen, To-do-Listen zu erstellen und die nächsten Termine vorzuplanen.

Nichtstun: eine Frau liegt auf dem Boden in der Sonne.
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Liegen und ausruhen – gar nicht so einfach.

Welche Vorteile hat Nichtstun für unser Leben?

Nichtstun hält viele Vorteile für uns bereit und tut uns sogar richtig gut. Nichtstun reduziert Stress, unsere Psyche kann zur Ruhe kommen. Das sorgt für einen besseren Schlaf, mehr Fokus und Motivation und ein gestärktes Immunsystem. Aus dem Nichtstun können Menschen Kraft und neue Energie schöpfen. So gewinnen wir am Ende durch das Nichtstun sogar Zeit. Denn wer ausgeruht und fokussiert ist, kann Aufgaben schneller zu Ende bringen und auch bei der Arbeit mehr leisten. Nichtstun fördert auch die Kreativität. Wir beginnen wieder, vor Ideen zu sprudeln und Lösungen für Probleme zu finden, über die wir uns schon ewig den Kopf zerbrochen haben.

In den Niederlanden hat sich das Nichtstun in den letzten Jahren sogar zu einem Wellness-Trend entwickelt, dem Niksen. Das ist das niederländische Wort für Nichtstun. Eine Wellnessphilosophie, die sich an Trends wie Hygge aus Dänemark oder Lagom aus Schweden anschließt.

Nichtstun: Eine Waage mit zwei Steinen im Gleichgewicht.
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Nichtstun hilft dabei, das Leben wieder in Balance zu bringen.

Nichtstun: 5 Tipps, wie es dir gelingt

Nichtstun ist eine Kunst, die wir erst wieder lernen müssen. Mit diesen Tipps kannst du das Nichtstun in dein Leben integrieren.

1. Ein tägliches Ritual einführen

15 Minuten Nichtstun jeden Tag reichen schon aus, damit dein Körper und Geist zur Ruhe kommen können. Das klingt machbar, trotzdem ist unser Leben oft so hektisch, dass wir gar nicht merken, wie die Zeit vergeht und wir plötzlich wieder erschöpft im Bett liegen. Deshalb hilft es, sich ein Ritual in den Alltag einzuplanen. Vielleicht fällt es dir kurz vor dem Schlafengehen leicht, nichts zu tun, vielleicht aber auch in der Mittagspause oder morgens vor dem Frühstück. Du kannst zum Beispiel morgens ein bisschen länger im Bett liegen bleiben, oder mittags für ein paar Minuten die Sonne auf dem Balkon genießen. Plane dir diese Zeit jeden Tag fest ein.

2. Smartphone-freie Zeit einräumen

Unser Handy ist zum ständigen Begleiter in unserem Leben geworden. Es frisst unsere Aufmerksamkeit genau in der Zeit, in der wir eigentlich mal nichts tun könnten. Schalte dein Smartphone während deines täglichen Rituals deshalb am besten aus oder lege es in einen anderen Raum. Dasselbe gilt für Laptops, Tablets oder Fernseher. Denn Anrufe, Nachrichten und aufploppende E-Mails halten dich wieder vom Nichtstun ab.

3. Atmen

Wenn du nichts tust, denke immer dran, du tust gerade schon das Wichtigste überhaupt: atmen. Das Essenziellste in unserem Leben rückt im Alltag so sehr in den Hintergrund, dass es uns komisch vorkommt, wenn wir unsere Zeit damit verbringen, einfach ein- und wieder auszuatmen. Achte während deines täglichen Rituals bewusst auf deinen Atem, mache dir klar, dass das alles ist, was du für die nächsten paar Minuten tun musst.

4. Loslassen

Wenn wir nichts tun, schaltet sich unser Gehirn automatisch ein. Dann beginnen wir, über Problemen zu brüten, uns in Zukunftsszenarien zu verstricken oder über längst Vergangenes nachzudenken. Die Kunst beim Nichtstun ist es, all diese Automatismen loszulassen, Gedanken, Gedanken sein zu lassen und Sorgen, Sorgen sein zu lassen. Es sind nur diese 15 Minuten am Tag, die du bewusst nichts tust – nutze die Zeit und lass alles andere hinter dir.

5. Tagträumen

Anders als bei einer Meditation, ist es beim Nichtstun völlig in Ordnung, wenn die Gedanken abschweifen. Achte nur darauf, dass du nicht ins Grübeln gerätst, in negative Gedankenspiralen abgleitest oder schon wieder den nächsten Tag durchplanst. Die nächste To-do-Liste kannst du auch noch später erstellen. Richte stattdessen deine Aufmerksamkeit ganz nach innen und hör einfach dabei zu, was dir deine Fantasie heute erzählen will.

Katrin Brahner
Autorin Katrin Brahner

Katrin hat in Berlin Publizistik studiert und schreibt seit drei Jahren als Redakteurin im Lifestyle-Bereich. Wenn sie nicht gerade die weite Welt bereist, übt Katrin Kopfstand auf ihrer Yogamatte, oder ist auf der Suche nach den neuesten Innovationen und Health-Trends. Deshalb schreibt sie bei kronendach für die Rubriken Travel, Mindfulness und Zeitgeist. Nach Feierabend findet man sie meistens mit einer Matcha Latte in der Hand durch die Straßen Hamburgs spazieren.

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