Die britische Künstlerin Rebecca Louise Laws kreiert 3D-Installationen aus Trockenblumen. Was sie daran fasziniert, ist die Nähe zur Natur. Auch in den eigenen vier Wänden schaffen Trockenblumen einen natürlichen Blickfang – und das mit nur wenig Aufwand.
Es war ein Feld voller Gänseblümchen, das Rebecca Louise Laws Leben für immer verändern sollte. Ihr Vater nahm sie mit dorthin, als sie noch ein Kind war. „Die Gänseblümchen waren überall“, erinnert sich die gebürtige Engländerin in einem Interview. „Ich saß einfach da inmitten der Wiese… diese Atmosphäre… es war fantastisch! Ich glaube, diese Erinnerung bleibt mir für immer.“ In diesem Moment war ihre Liebe zu Blumen und zur Natur geboren. Blumen begleiten Rebecca schon ihr ganzes Leben lang. Ihr Vater ist Gärtner, ihre Eltern besitzen einen Blumengarten. Die Blumen trocknen sie auf dem Dachboden, als Kind spielte sie bei Regen dort und atmete den Duft der Trockenblumen ein, auch die Großmutter presste Blumen hinter Glas. „Die Blume ist ein Geschenk. Ein Symbol des Lebens“, sagt sie. Heute, viele Jahre später, hat sie ihre Liebe zum Beruf gemacht – und erschafft 3D-Installationen aus Trockenblumen.
Kunst aus Trockenblumen: Ein Abbild der Natur
Ihr neuestes Kunstwerk ist in der Kunsthalle in München zu sehen. Die Installation trägt den Namen „Calyx“, was übersetzt Blütenkelch bedeutet. Rund 150.000 getrocknete Blumen hängen zu Seilen gebunden wie ein umgedrehter Kelch von der Decke des Ausstellungsraums. Je weiter man sich ins Innere bewegt, desto üppiger werden die Stränge, bis man schließlich völlig eingerahmt ist von getrockneten Blumen aller Sorten, Farben und Düfte. Die Blumen haben Münchener:innen nach einem Aufruf der Kunsthalle über ein Jahr lang gesammelt und getrocknet. 150 freiwillige Helfer:innen trafen sich über Monate hinweg regelmäßig in der Kunsthalle, um die Trockenblumen zu sortieren und unter Anleitung von Rebecca mit Kupferdrähten zu Strängen zu binden. „Es dauert lange Zeit, bis die Menschen begreifen, dass Blumen ein Kunstmaterial sind, nicht nur eine Oberfläche, bei der es nur um Schönheit geht. Es geht darum, die Natur zu erleben und zu schätzen, die Natur zu würdigen“, sagt Rebecca. „Was mich tief berührt, ist die Interaktion zwischen Blumen und Betrachter, dieses Gefühl für Farben, für die Natur.“
DIY: Trockenblumen selber machen
Mit Deko aus Trockenblumen kann ein Stück Natur auch in die eigenen vier Wände einziehen – und das ohne viel Aufwand. Denn alle Blumen können von zuhause aus getrocknet werden. Sorten, die von Natur aus wenig Feuchtigkeit enthalten und einen weichen Stiel haben, sind schneller getrocknet. Dazu zählen zum Beispiel Strohblumen oder Hortensien. Bei Sorten mit festem Stiel dauert es länger, bis sie getrocknet sind. Dazu zählen unter anderem der Eukalyptus und Rosen. Um Trockenblumen selbst zu machen, gibt es verschiedene Methoden. Das sind die drei einfachsten:
An der Luft getrocknet
Um Blumen an der Luft zu trocknen, werden die Blätter von den Stielen entfernt und die Blumen dann zu Sträußen gebunden. Die Sträuße hängen anschließend kopfüber für zwei bis vier Wochen an einem dunklen, warmen und trockenen Ort. Wie lange es dauert, bis die Blumen getrocknet sind, hängt von der Sorte ab. Eine fertig getrocknete Blume erkennst du an ihren spröden Blättern. Zum Schluss die getrockneten Blumen mit einem Haar- oder Fixierungsspray versiegeln.
Im Backofen getrocknet
Trockenblumen mithilfe des Backofens herzustellen, ist die schnellste Methode. Fädle dafür die Blumen auf einen feinmaschigen Drahtzaun auf. Und zwar so, dass die Blüten auf den Maschen aufsitzen. Bei einer Temperatur von 35 bis 38 Grad Umluft trocknen die Pflanzen für mehrere Stunden. Anschließend kühlen die Trockenblumen auf einem Wäscheständer ab. Für die Methode eignen sich Sorten mit vielen Blüten wie Kornblumen oder Chrysanthemen am besten.
Blumen trocken gepresst
Kleine Blumen mit flachen Blüten werden am besten mit dieser Methode getrocknet. Lege sie dafür sie zwischen saugfähiges Papier. Beschwert mit einem dicken Buch trocknen sie dann rund drei bis vier Wochen an einem warmen Ort. Nach einer Woche solltest du das Papier einmal wechseln.
3 Ideen für Dekoration mit Trockenblumen
Trockenblumen machen jedes Zuhause schöner und verleihen Badezimmer, Wohnzimmer und co. das ganze Jahr über einen Hauch von Boho. So setzt du getrocknete Blumen am schönsten in Szene.
1. Einen Trockenblumenstrauß binden
Der Trockenblumenstrauß ist inzwischen ein Blickfang in fast jeder Wohnung. Als Basis für den Trockenblumenstrauß eignet sich Pampasgras, das gibt dem Strauß Fülle. Pampasgras kannst du bereits getrocknet in Einrichtungs- und Bauhäusern kaufen. Als Hingucker eignen sich Trockenblumen in schönen Farben, oder Trockenblumen mit großen Blüten wie Rosen oder Lilien. Wer Trockenblumen in unterschiedlichen Größen und Strukturen kombiniert, verleiht dem Strauß mehr Charakter. Die Trockenblumen dann entweder an den Stielen zusammen binden oder lose in einer Vase platzieren. Alternativ kannst du die Trockenblumen auch in Blumensteckschaum anordnen. Für Trockenblumensträuße und Trockenblumengestecke in hellen Farben setzen dunkle Vasen schöne Akzente, für Trockenblumensträuße in dunkleren Farben eignen sich helle Vasen.
2. Trockenblumen im Rahmen oder im Glas präsentieren
Mit diesem DIY kannst du in nur wenigen Minuten dein Zuhause dekorieren. Dazu platzierst du einfach verschiedene Trockenblumen in einem Bilderrahmen. Oder du schneidest die Stiele der Trockenblumen kurz und bindest sie zu einem kleinen Trockenblumenstrauß. Den Trockenblumenstrauß dann einfach innerhalb eines Schraubglases, einer Glasflasche oder einer Vase aus Glas drapieren.
3. Einen Ring aus Trockenblumen basteln
Für dieses DIY braucht es einen Ring aus Metall oder Holz, Paketschnur und getrocknete Blumen in verschiedenen Farben wie Eukalyptus, Lavendel oder Rosen. Die Paketschnur an einem Ende des Rahmens dann mittig mit Klebstoff befestigen und mehrmals um den Rahmen wickeln, bis die gewünschte Breite erreicht ist. Die Trockenblumen steckst du anschließend zwischen die Paketschnur. Dann musst du nur noch den Ring mit einem Aufhänger versehen – fertig ist das Trockenblumen-DIY.
Trockenblumen: Die richtige Pflege
Trockenblumen können sich als Deko ein bis drei Jahre halten – mit der richtigen Pflege. Trockenblumen und Trockenblumensträuße stehen am besten nicht in direktem Sonnenlicht, denn dann verblassen die Farben schnell. Auch vor Feuchtigkeit und Luftfeuchtigkeit sollten die Trockenblumen geschützt werden. Staub, der sich mit der Zeit auf Trockenblumensträußen absetzt, sollte mit einem Pinsel vorsichtig entfernt werden.
Katrin hat in Berlin Publizistik studiert und schreibt seit drei Jahren als Redakteurin im Lifestyle-Bereich. Wenn sie nicht gerade die weite Welt bereist, übt Katrin Kopfstand auf ihrer Yogamatte, oder ist auf der Suche nach den neuesten Innovationen und Health-Trends. Deshalb schreibt sie bei kronendach für die Rubriken Travel, Mindfulness und Zeitgeist. Nach Feierabend findet man sie meistens mit einer Matcha Latte in der Hand durch die Straßen Hamburgs spazieren.