Ein Buch (Lito), das beim Aufklappen zur Lampe wird, und eine Steinschale (Teno), die japanische Handwerkskunst mit Licht- und Soundtechnologie vereint. Max Gunawan, Gründer von der Brand Lumio, bringt den Leitgedanken im Design „form follows function“ auf eine neue Ebene. Das Ergebnis: kunstvolle Designobjekte, die nicht nur leuchten, sondern auch überraschen.
Lumio-Gründer Max Gunawan, von Kindheit an von Kreativität getrieben
Was Kreativität alles möglich macht, beweist Max Gunawan bereits als Kind. Aus einer Pampelmuse zaubert er mithilfe einer Schnur, Holzspießen und eines Flaschendeckels zum Reifen-Ausstechen ein Auto. Es ist diese Art von Einfallsreichtum und Begeisterung, die den gebürtigen Indonesier noch heute begleitet und am Ende für die Gründung von Lumio mitverantwortlich ist.
Doch es gibt eine Zeit in seinem Leben, in der die Begeisterung einem stumpfen Arbeitsalltag weicht. Nach dem Architekturstudium in Connecticut, zieht Gunawan nach San Francisco, wo er in dem erlernten Bereich arbeitet. Im Gespräch mit Forbes verrät er: „Ich schätze, man kann sagen, dass ich eine sehr frühe Midlife-Crisis hatte, als ich 30 wurde. Ich war wirklich gelangweilt von meinem Beruf als Architekt.“
Lito, eine einzigartige Buchlampe als Start für Lumio
Es ist bereits nachts, als Gunawan eines Tages im Homeoffice auf seine Nelson Bubble Leuchte aufmerksam wird. Für ihn ist sie voll und ganz auf Ästhetik ausgelegt, was er zu schätzen weiß, und dennoch überkommt ihn die Frage: Was, wenn über die Ästhetik hinausgegangen wird; ich stattdessen ein Design kreiere, was sich den Bedürfnissen annimmt; eine Leuchte, die man überall nutzen kann, egal wo?
Von dem Zeitpunkt an spürt er wieder die Begeisterung, die er bereits als Kind beim Erfinden von Dingen wie dem Pampelmusen-Auto gefühlt hat. Also entscheidet er sich für das Risiko. Er kündigt seinen Job und arbeitet von nun an tagtäglich an einem Licht-Design, das mehr kann, als nur schön auszusehen und zu leuchten. Einige Monate später hat er es mithilfe einer Kickstarter-Kampagne und der Fernsehshow „Shark Tank“ geschafft: Lito ist geboren – eine Leuchte, die sich unter einem Holzbuchcover versteckt. Mit der Buchlampe gründet Gunawan auch sein Unternehmen Lumio.
Lito als Tischlampe to go
Klappt man Lito auf, erwartet einen das Unerwartete: Die Seiten sind nicht beschrieben, sondern leuchten. Die Buchlampe ist wie eine Ziehharmonika aufgebaut, die von einem festen Einband zusammengehalten wird. Im Gegensatz zu einem Buch lässt sie sich jedoch 360 Grad weit öffnen. Da die Buchlampe keinen festen Anschluss hat, kann sie überall mit hingenommen werden – acht Stunden soll die Batterie der Lampe halten. Ebenfalls besonders: Das Cover des leuchtenden Buches ist magnetisch und kann an jeder Metalloberfläche befestigt werden. Hier kannst du die Lito-Lampe kaufen.*
Keramikkunst trifft auf Multi-Technologie: Teno, Lautsprecher und Leuchte in Einem
Einige Jahre später kommt eine weitere Lampe aus der Lumio-Familie hinzu: Teno, eine scheinbare Steinschale ummantelt von Sand und Gießharz. Sie greift die japanische Reparaturkunst namens Kintsugi auf, denn Hülle der Lampe besitzt mittig platziert eine gezackte goldene Narbe, wie es bei der Keramikkunst in Japan üblich ist. Doch der Riss ist nicht versiegelt, sondern lässt sich auseinanderziehen. Sobald die Tischlampe einen Spalt geöffnet ist, strömt Licht heraus, das durch einen Touch auf die Hülle dimmbar ist.
© Lumio
Wird die skulpturale Touch-Lampe vollständig entfaltet, verwandelt sie sich zudem in einen tragbaren Bluetooth-Lautsprecher (Bluetooth 5.0) mit 45 mm Breitband-Lautsprecher sowie einen 20-Watt-Verstärker. Wie beim dimmbaren Licht erfolgt auch die Lautstärkeregelung über Touch. Intuitives Streichen seitlich an der Hülle nach oben oder unten passt die Lautstärke an. Über die Tischlampe lässt sich auch telefonieren, dabei kann ein eingehender Anruf mit einem einfachen Touch auf der Lampe angenommen werden. Ist die Batterie des leuchtenden Lautsprechers nach ungefähr acht Stunden leer, ertönen anstelle eines Piepen Regentropfen, die das sinnliche Konzept der Lampe abrunden. Die Touch-Lampe der besonderen Art gibt es sowohl in Weiß als auch Schwarz. Hier geht es zur Teno-Leuchte.*
Eine sinnliche Vision von Lumio
Mit der dimmbaren Teno-Tischlampe geht der Lumio-Gründer noch einen Schritt weiter, indem er Ästhetik nicht nur mit flexiblem Licht vereint, sondern durch die Lautsprecher auch mit Klang. So minimalistisch die Touch-Lampe ohne Knöpfe in ihrer äußerlichen Gestaltung und Anwendung ist, so umfangreich ist sie in ihren Funktionen. Ein überragendes Design, das zu Recht 2022 bedeutende Preise wie Good Design Award und gleich zwei Red Dot Awards gewonnen hat. Was Teno und Lito bis auf ihre Funktion als tragbare Lampe und dem Hersteller Lumio gemeinsam haben: Sie überraschen – genau das ist es, was Max Gunawan bei seinen kunstvollen Designs besonders am Herzen liegt.
Judith liebt das Leben mitten in der Metropole Köln. Ihr Gespür für spannende Storys führt sie regelmäßig zu außergewöhnlichen Themen mit aktuellem Zeitgeist. Schon seit ihrer Kindheit folgt sie ihrer Passion, dem Schreiben; seit zwei Jahren nun auch als Redakteurin. Besonders begeistern sie die Themen Psychologie, DIY und Yoga. Bereiche, über die sie als Online-Redakteurin schreibt und die sie gerne ihrer Freizeit ausübt. Ein Gespür für ästhetische Einrichtung besitzt sie bereits seit ihrem Studium im Bereich Design. Seither entdeckt sie immer wieder neue Design-Innovationen und einzigartige Architekturen, über die sie auf kronendach berichtet.