Während der Pandemie fand das Leben in den eigenen vier Wänden statt – einem Raum, der in bewegten Zeiten Sicherheit vermittelt. Doch auch nach der Pandemie schaffen Emotional Escape Rooms einen Zufluchtsort – wie das geht, zeigen wir hier.
Einen Moment Pause von den Kindern. Runterfahren nach einem stressigen Tag. Ein paar Minuten der schnelllebigen Welt voller Reize entfliehen. All das soll laut der Bildersuchmaschine Pinterest der „Emotional Escape Room“ bieten. Er steht auf Platz 2 der Living-Trends für 2023. Die Idee: eine harmonische Mischung aus entspannender Inneneinrichtung und Wellness- sowie Selbstfürsorge zu schaffen, erklärt Karen Bell, Kreativdirektorin von David Salisbury in einem Interview. Der „Emotional Escape Room“, beschreibt einen ganzen Raum oder einen Teil von Räumen, in die man sich bewusst zurückzieht. Das Ziel: Zur Ruhe kommen und das tun, was einem wirklich Freude macht.
Ein Emotional-Escape-Room als Ruhepol
„Denken Sie an gemütliche Möbel, weiche Decken, Überwürfe, Pflanzen, eingebaute Bücherregale, Kerzen, Öldiffusoren oder sogar Massagetische“, sagt die Kreativdirektorin gegenüber dem Magazin Homes & Gardens. Besonders Gartenhäuser und Wintergärten seien laut der Expertin durch die Nähe zum Wohnbereich und gleichzeitig zur Natur, besonders gut für den Emotional Escape Room geeignet. Doch egal, ob Leseecke im Wintergarten, eine Musikecke im Wohnzimmer oder ein abgetrennter Bereich, um zu meditieren – wie ein „Emotional Escape Room“ aussehen kann, hängt von deiner Persönlichkeit, deinen Vorlieben und den räumlichen Möglichkeiten ab. Während die einen helle multifunktionale Räume bevorzugen, können andere in einem Raum voller Erinnerungsstücke am besten entspannen.
Die Idee hinter dem Wohnkonzept: Jeder Mensch hat andere Mechanismen, um Stress abzubauen. Ein „Emotional Escape Room“ spiegelt das durch seine Gestaltung wider. Damit verbessert er die Stimmung und kann die psychische Gesundheit verbessern. Die gute Nachricht: Um einen Emotional Escape Room einzurichten, braucht es weder ein leeres Zimmer noch einen großen Wintergarten. Ob Schlafzimmer, Wohnzimmer oder Küchennische – jeder Ort kann ein „Emotional Escape Room“ sein. Wichtig ist, dass du dort zur Ruhe kommen kannst. Möchtest du deinen persönlichen „Emotional Escape Room“ schaffen, stelle dir zuerst folgende Fragen: Was musst du fühlen, hören, riechen und sehen, damit du abschalten und die Welt um dich herum vergessen kannst? Der „Emotional Escape Room“ ist eine Wohltat für die Sinne. Das bedeutet: Alles, was dir hilft, Sorgen und deinen Alltag zu vergessen, ist in deinem persönlichen Safe Space erlaubt. Wir zeigen, wie du diesen in nur sieben Schritten einrichten kannst.
Emotional Escape Room einrichten in 7 Schritten
Schritt 1 – Mach dir Platz
Welche Ecke in deinem Zuhause ist überladen und könnte entrümpelt werden? Die Innenarchitektin Marie Kondo rät ihren Kund:innen, sich dabei von der Frage: „Entfacht es Freude in Dir?“, leiten zu lassen. Falls ein Gegenstand keine Freude entfacht, ist es Zeit, diesen auszusortieren. Das Aufräumen und Aussortieren ordnet deine Gedanken, fördert, dass du dich leichter und unbeschwerter fühlst, und schafft Platz für deinen Emotional Escape Room.
Schritt 2 – Finde Farben, die glücklich machen
Salbeigrün strahlt Ruhe aus. Leuchtendes Orange hingegen assoziieren Menschen mit Glück und Energie. Die Wahl der Farbe hängt also eng damit zusammen, wie du dich in deinem „Emotional Escape Room“ fühlen möchtest. Streiche deshalb eine Wand in der Farbe, die dir guttut und deine Stimmung hebt. Auch können insbesondere helle Farben, Räume größer wirken lassen. Wer nicht streichen möchte, erreicht mit bunten Accessoires wie Kissen, Decken oder Vorhängen einen ähnlichen Effekt.
Schritt 3 – Dekoriere bewusst
Lass nichts in deinen „Emotional Escape Room“, was für gemischte Gefühle oder schlechte Stimmung sorgt. Gut gemeinte Geschenke, die dir nicht wirklich gefallen? Weg damit!
Schritt 4 – Verwende weiches, warmes und indirektes Licht
Die Wirkung von Licht ist nicht zu unterschätzen. So machen indirekte und warme Lichtquellen einen entscheidenden Unterschied. Auch Leuchtmittel wie ein Sonnenuntergangs- oder Sternenprojektor können deinen Emotional-Escape-Room ergänzen.
Schritt 5 – Lass Dich berühren
Die Achtsamkeitsforschung lehrt, bewusst wahrzunehmen, wie sich Materialien auf der Haut anfühlen. Wenn du den Fokus nur für wenige Minuten auf diese körperlichen Empfindungen legst, kann dich das erden und Ängste oder innere Unruhe lindern. Integriere deshalb unterschiedliche Texturen in deinen Escape Room: Fließende Stoffe, kuschelige Decken, weiche Kissen, glatten Stein oder gemasertes Holz – alles, was sich gut anfühlt ist erlaubt.
Schritt 6 – Erstelle dir deine „Emotional Escape Room“-Playlist
Musik ist die Sprache der Seele. Musik kann aktivieren oder beruhigen. Welche Lieder lassen dich den Alltag vergessen? Vielleicht regen sie dich sogar zum Mitsingen an? Denn die Forschung zeigt: Singen setzt Endorphin, Serotonin und Dopamin frei – ein Glücksgefühlcocktail. Gleichzeitig reduziert Musik die Stresshormone Cortisol und Adrenalin.
Schritt 7 – Immer der Nase nach
Aromatherapien sind beliebt. Aus gutem Grund. Immerhin rufen Düfte Erinnerungen hervor und beeinflussen das Wohlbefinden. So soll Lavendel beruhigen und ein Gefühl von Ordnung und Sauberkeit vermitteln. Zitrusfrüchte dagegen erfrischen und laden Energiereserven wieder auf. Pfefferminze wiederum belebt und fördert die Konzentration.