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Mode

Von Hoermanseder bis McCartney: Mode aus veganem Leder

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Veganes Leder liegt im Trend. Wie die pflanzliche Alternative die Fashionszene beeinflusst und welche Designer:innen als Pioniere gelten.

Was ist veganes Leder?

Veganes Leder entspricht dem Zeitgeist der Fashionbranche. Immer mehr High-Fashion-Designer:innen entwerfen Schuhe, Taschen oder Fashion aus veganem Leder. Im Gegensatz zu herkömmlichem Leder, wird pflanzliches Leder nicht aus Tierhaut gewonnen, sondern aus Kunststoffen oder nachhaltigen Materialien.

Zwei Arten der veganen Ledergewinnung, die in der Fashionszene und den Catwalks sichtbar sind. Einige Designer:innen legen ihren Fokus auf das Tierwohl. Sie produzieren deswegen Mode, die vegan ist und auf Kunststoffen wie beispielsweise Polyurethan basiert. Doch im Sinne des zirkulären Fashionbewegung, entwerfen viele Designer:innen inzwischen Mode aus veganem Leder, das aus nachhaltigen, biologischen Materialien besteht – zum Beispiel aus Ananasblättern, Pilzen oder Kork.

Neue Materialien, die für einen Umbruch in der High-Fashion-Szene sorgen. Pionier:innen wie Marina Hoermanseder oder Stella McCartney zeigen mit der Verwendung von veganem Leder, so wie viele andere, internationale Designer:innen, einen modernen Weg, vegane Mode zukunftsweisend in der Branche zu etablieren.

Maria Hoermannseder und ihre veganes Leder

Marina Hoermanseders legendärer Lederschnallenrock gilt seit ihrer ersten Kollektion 2015 als Signature-Piece der Berliner Designerin. Seitdem legt sie den Rock jede Saison neu auf. Dabei bleibt sie ihrem Stil und vor allem ihrem Credo treu: „Ich würde nichts entwerfen, hinter dem ich nicht stehe.“

Nur eine Sache hat sich im Lauf der letzten Jahre verändert: Marina Hoermanseder verwendet in ihren Fashionkollektionen inzwischen veganes Leder aus Ananas. Ein Material, das perspektivisch die Modewelt verändert, denn pflanzliche Alternativen zu tierischem Leder und Stoffen liegen im Trend.

Veganer Lederrock auf der Fashionshow von Marina Hoermanseder.
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Während Marina Hoermanseders Fashionshow 2020/21 zeigte ein Model das erste Mal ihren Rock aus veganem Leder.

Ananasleder

Designerin Hoermanseder verbindet mit ihrer Fashion „progressive Schnitte mit Fetisch-Elementen“, die gebürtige Österreicherin experimentiert mit starken Kontrasten und unkonventionellen Formen. Neben ihrem berühmten Schnallenlederrock, fertigt sie in ihren Kollektionen passgenaue Lederkorsetts, die schlanke Silhouetten zaubern. Für ihre Kreationen verwendet sie Ananasleder, auch Piñatex genannt, das aus Cellulosefasern der Ananasblätter gewonnen wird. „Ich verwende gerne Kunstleder, weil es sich wie echtes Leder anfühlt und aussieht. Gleichzeitig musste dafür kein Tier sterben oder leiden“, erklärt Marina Hoermaneder vor Kurzem in einem Interview mit „Welt“. Aus dem veganen Leder aus Ananas lässt sich nicht nur Kleidung fertigen, sondern auch Accessoires wie Taschen oder Schuhe.

Kaktusleder – Natan Couture

Was für eine Überraschung: Königin Máxima der Niederlande setzt auf Kaktusleder. Die royale Fashionista liebt die Designs des belgischen Designers Natan Couture, der für seine Kollektionen ausschließlich zirkuläre Materialien wie veganes Leder verwendet. „Wir arbeiten ständig daran, alle Bereiche unseres Unternehmens nachhaltiger zu gestalten. Im Jahr 2020 haben wir ein neues organisches, pflanzliches und umweltfreundliches Leder aus dem Nopal-Kaktus in unsere Couture-Kollektion aufgenommen“, erklärt das Label.

Leder aus Kakteen gilt als pflanzliche Alternative und wird aus Nopal- bzw. Feigen-Kaktus gewonnen, und damit es stabil bleibt, auf eine Unterfläche aus Baumwolle oder Polyester aufgetragen. Die Idee zum Leder aus Kakteen hatten die beiden Mexikanern Adrián López Velarde und Marte Cázarez. Zwei Jahre lang tüftelten sie an der Entwicklung des veganen Leders, bis sie 2019 ihr Start-up „Desserto“ gründeten. Ihre Vision: Eine vegane Lederalternative finden, die umweltfreundlich ist.

Pilzleder von Stella McCartney

Designerin Stella McCartney gilt als Pionierin der Fashionbranche, wenn es um vegane und nachhaltige Mode geht. Seit der Gründung des Labels „Stella McCartney“ verarbeitet sie keine tierischen Materialien für ihre Kollektionen. „Wir verwenden innovative, tier- und tierversuchsfreie Alternativen, die luxuriös aussehen und sich luxuriös anfühlen und eine bis zu 24-mal geringere Umweltbelastung als Tierleder haben. Wir sind ständig bestrebt, dies noch weiter zu verbessern, indem wir nach ölfreien, pflanzlichen Materialien suchen“, sagt das Label auf seiner Website.

Eine von Stellas neusten Kollektionen sei für sie die „Zukunft der Mode“, denn als Stoff verarbeitet die Designerin veganes Leder aus Mylo, ein veganes Produkt aus Pilzen. Das innovative Material wird aus Myzel, der unterirdischen Wurzelstruktur von Pilzen, gewonnen. Es gilt als biobasiert und wird in einem hocheffizienten Verfahren entwickelt, das bewusst auf eine geringe Umweltbelastung ausgelegt ist.

Innovatives Mirum von Melanie Bucher

Die deutsche Designerin Melanie Bucher liebt natürlichen Luxus. Ihre Taschen und Accessoires sind nicht nur vegan, sondern weltweit einzigartig. Gemeinsam mit dem Start-up „Natural Fiber Welding“ hat sie das vegane Leder Mirum entwickelt. Mirum besteht ausschließlich aus natürlichen Zutaten wie Kokosfasern, Naturkautschuk und Korkmehl. Es ist das erste vegane Leder, das zu 100 Prozent plastikfrei ist. „Während andere pflanzliche Lederalternativen noch mit einer PU-Beschichtung und synthetischem Klebstoff versehen sind, bieten wir nun erstmals ein Material an, das vollständig aus natürlichen Rohstoffen besteht. Es ist der nächste konsequente Schritt in die zukunftsweisende, vegane Modewelt“, erklärt die Designerin.

Weinleder von Meng Du

Designerin Meng Du gilt als Newcomerin der Fashionbranche. Gemeinsam mit einer kleinen Manufaktur in der Provence hat sie ein innovatives veganes Leder aus Traubenresten entwickelt. Daraus kreiert die Designerin vegane Taschen. Das Material ist kreislauffähig, vegan und plastikfrei. Es wird bei der Weinherstellung aus dem Treber der Trauben gewonnen. Ein Nebenprodukt, das sich einfach weiterverarbeiten lässt und das die Designerin von Oddbird bezieht, Skandinaviens größtem Hersteller von alkoholfreiem Craft-Weinen und Bieren.

Veganes Apfelleder – Martin Appélt

Das junge Haute-Couture-Haus des Designers Martin Appélt lässt in seinen Kreationen Popkultur und hohe Handwerkskunst miteinander verschmelzen. Dabei achtet der deutsche Designer darauf, dass er bei seiner Fashion nur nachhaltige, vegane und zirkuläre Materialien verwendet. „Die vielen Lederteile sind aus einem Material gefertigt, das sich genauso anfühlt und verhält wie echtes Leder, aber aus Apfelschalen hergestellt wird. Das Ausgangsmaterial für dieses revolutionäre Material besteht aus den Abfällen der Apfelsaftindustrie“, erklärt das Label. Außerdem sei das vegane Leder atmungsaktiv und recycelbar; der Stoffbezug transparent und käme aus Deutschland.

Jennifer Felmet
Autorin Jennifer Felmet

Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Seit vier Jahren ist sie als Online-Redakteurin im Lifestylebereich tätig und immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots. Deswegen schreibt sie leidenschaftlich gerne über Themen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Design oder Food. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.

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