Der Skandi-Look ist beliebt, gilt als minimalistisch, clean und zurückhaltend. Doch eine dänische Designerin lässt sich nur ungern in die Skandi-Schublade stecken: Stine Goya. Sie liebt bunte Farben und Muster und möchte mit ihren Designs alles andere als Klischees bedienen. Stine will Trends setzen, in der Mode und der Gesellschaft.
Stine Goya, mehr als ein Skandi-Klischee
Stine Goya trifft mit ihrer Mode den Nerv der Zeit. „Wie alle dänischen Designer:innen“, ließe sich da salopp sagen, doch Stine ist anders. Weit weg vom Skandi-Look-Klischee aus Beige-Tönen, minimalistischen Schnitten und cleanen Designs nimmt sie die Fashionbranche mit in eine andere Welt.
Mit bunten Stoffen, Mustern und ausgefallenen Schnitten, möchte sie mit ihrer Kleidung nicht nur Trends setzen, sondern eine kreative Geschichte erzählen. Und das, obwohl Stine Goya mit ihrer Familie im Herzen von Kopenhagen lebt, der dänischen Vorzeigestadt, wenn es um Innovationen und minimalistische Designs geht.
Sie selbst findet sich in Kopenhagen wieder, erzählt sie vor einiger Zeit mal in einem Interview. Denn für Stine ist es eine Mischung aus Metropole und Kleinstadt, in der sie auch ihr Designbüro hat. Doch mit dem typischen Skandi-Look-Klischee lässt sich die Designerin nicht in eine Schublade stecken. Vielleicht ist es ihr Drang zu Unabhängigkeit oder die prägenden Jahre während ihres Designstudiums in London, die ihr zu einem einzigartigen Stil verhalfen, weit weg von cleaner, eintöniger Fashion.
Individualität in Kleidung ist Stine Goya wichtig
Im Gegenteil. In ihrer Mode spiegelt sich farbenfroh die Eleganz des Alltags wider. „Ich sehe mich nicht wirklich als typisch skandinavische Designerin. Wir wollen Frauen dazu ermutigen, ihre Individualität durch unsere Kleidung zum Ausdruck zu bringen. Wir wollen, dass diese Frau ein bisschen heraussticht. Während der durchschnittliche skandinavische Stil ein wenig schüchterner, konservativer oder zurückhaltender ist, ist Stine Goya verspielter als ein typisches skandinavisches Label“, erklärt die Designerin in einem Interview mit material-magazine die Vision ihrer Marke.
Ein farbenfroher Mix aus nachhaltigen Stoffen und Materialien, die bequem und gleichzeitig expressiv sind, bilden das Markenzeichen ihres Labels. Kein Wunder, so verrät sie, dass Prints und Farben schon seit ihrem Studium in London ihr Ding seien.
Modedesignerin Stine Goya bleibt sich treu
Die DNA hat Stine seit der Gründung der Marke 2006 nicht mehr verändert. Ihre Grundidee sei, trendunabhängig zu sein und der eigenen Design-Linie treu zu bleiben. Ihre Inspiration für ihre Kollektionen und Designs greift sich die dänische Designerin direkt aus ihrem Alltag. Obwohl sie nicht auf den typischen Skandi-Look steht und ihre Fashion nicht mit dem Klischee in Verbindung bringen will, hat Stine Goya einen engen Bezug zu ihrer Heimat.
Mit Homecoming überrascht sie die Copenhagen Fashionweek
Wie sehr Stine Goya mit ihrer Heimat verbunden ist, zeigt sie in ihrer SS2024 Kollektion Homecoming auf der Copenhagen Fashionweek Spring-Summer 2024. Als Runway nutzte die Designerin eine Straße in ihrer Nachbarschaft. Die Location war eine Hommage an die typischen Kopenhagener Straßenpartys und das Gefühl, was die Designerin damit verbindet: zu Hause sein.
Stine Goyas Wunsch war es, das Publikum dazu zu ermutigen, die Bedeutung von Zuhause als emotionalen Anker im Leben zu betrachten. „Es ist ein Ort, an dem wir Zugehörigkeit, Trost und Unterstützung finden. Zuhause beschränkt sich nicht nur auf einen bestimmten Ort, es kann sich in den Armen eines geliebten Menschen, dem Lachen von Familie und Freunden oder der Umarmung einer Gemeinschaft manifestieren. Homecoming ist eine Einladung, die Bedeutung von Zuhause in all seinen Facetten zu schätzen, ein physischer Unterschlupf und eine herzliche emotionale Verbindung“, erklärt Stine ihre Fashionshow auf Instagram.
Eine Show auf der Copenhagener Fashionweek, die genauso wie ihre Kleidung mit den Skandi-Klischees bricht. Die Kollektion zeigt pinke Blusen und Röcke, lässige Hosen und bauchfreie Tops in Karomustern. Die Schnitte sind modern und verspielt. Die Models liefen mit ihrer Kleidung über die Straße, vorbei an einer langen, gedeckten Tischtafel, dem stehenden Publikum und der aus den Fenstern winkenden Nachbarschaft. Wenig klassisch und clean im Skandi-Style, dafür unglaublich nah an dem dänischen Lebensgefühl, wie es nur Stine Goya mit ihrer Mode schafft.
Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Seit vier Jahren ist sie als Online-Redakteurin im Lifestylebereich tätig und immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots. Deswegen schreibt sie leidenschaftlich gerne über Themen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Design oder Food. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.