Warum Preloved Fashion die Mode der Zukunft ist und wie Designerlabels damit einen neuen Fashiontrend etablieren.
Die Zukunft der Mode beginnt mit einer Hommage an den 2010 verstorbenen Designer Alexander McQueen. Der rot-schwarze Schottenrock aus seiner Herbstkollektion „The Windows of Culloden“ überwältigt 2006 die Fashionszene. Eine Kollektion, inspiriert von McQueens schottischer Abstammung und nach den Frauen benannt, die nach der „Schlacht von Culloden“ 1746 verwitwet in Schottland zurückblieben. Ein Stück Historie, die der Designer damals in seiner Kollektion inszeniert und die fast zwanzig Jahre später erneut Modegeschichte schreibt. Denn der rot-schwarze Schottenrock ist inzwischen mehr als ein Vintage Piece. Er ist Teil einer Vision: der Preloved Fashion.
Preloved Fashion – Zeit umzudenken
Preloved Fashion – das bedeutet, dass Modeliebhaber:innen oder Designerbrands ihre Luxusfashion und Designer Pieces aus alten Kollektionen auf einer Onlineplattform zum Weiterverkauf anbieten. Ein Konzept, ähnlich wie in einem Second Hand-Shop. Nur viel exklusiver, online und direkt von den Designerlabels über Reselling-Plattformen verkauft. So wie neulich der rot-schwarze Schottenrock von Alexander McQueen. Der Rock aus seiner Herbstkollektion 2006 war eins der ersten Vintage Stücke, die das Label in Kooperation mit der Reselling-Plattform „Vestiaire Collectiv“ in dem neuen Programm „Brand Approved“ präsentiert. Die Idee des Programms: McQueen-Boutiquen kontaktieren ihre besten Kund:innen und bieten eine Gutschrift für Kleidung, Accessoires und Schuhe aus früheren Kollektionen an. Sind die Teile in den McQueen-Filialen eingegangen, werden sie vor Ort geprüft und authentifiziert. Erfüllt das Vintage-Piece die individuellen Brand-Kriterien, veröffentlicht das zuständige Team Bilder der Fashion auf der „Vestiaire“-Website und in der App mit dem Hinweis, dass die Fashion von McQueen zum Verkauf genehmigt ist. Ein zirkulärer Prozess, der die Fashionbranche langfristig zum Umdenken inspirieren soll.
Warum sind Pre-owned, Second Hand, Vintage und Preloved zukunftsweisend?
Die Message ist dabei klar formuliert. Vorbei sind die Zeiten der Verschwendung von Ressourcen in der Massenproduktion von Kleidung. Die Zukunft liegt in der Preloved Fashion. Da sind sich Marken wie Alexander McQueen sicher. Ihr neues Preloved-Programm ist Teil des Nachhaltigkeitsmodells des Labels. Es soll dazu beitragen, in Zukunft den hohen Konsum von neu produzierter Kleidung abzuschwächen, das Bewusstsein für die Qualität der Designer-Marke zu schärfen und auch anderen Fashionlabels den Weg zu ressourcenschonender Produktion zu weisen. Eine Vision, die in der Modebranche inzwischen erste Erfolge zeigt. Immer mehr Marken verkaufen über Reselling-Plattformen exklusive Second Hand Kleidung ihrer Labels.
Preloved Fashion – diese Labels verkaufen gebrauchte Designerkleidung
Vintage-Stücke von Valentino
Das italienische Modehaus bietet auf seiner Website einen Service für Second Hand Mode an. Dieser ermöglicht es, Valentino-Stores auf der ganzen Welt zu kontaktieren und den Geschäften ein Foto des Vintagestücks zu senden. Die Marke bewertet das gebrauchte Teil dann und vereinbart einen Vorort-Termin, um das Kleidungsstück auf Authentizität zu prüfen. Im Gegenzug für das Vintage Piece erhalten Kund:innen ein Guthaben für ein Teil der neuen Kollektion des Labels aus den kooperierenden Valentino-Stores.
Gebrauchte Kleidung von Jimmy Choo
Ob Schuhe, Pullover oder Kleider – seit Kurzem arbeitet das Fashionlabel mit der Reselling-Plattform „The RealReal“ zusammen. Darüber können Kund:innen gebrauchte Fashion kaufen und wiederverkaufen. Die Plattform bietet einen Dienst zur Produktidentifizierung an und bei erstmaliger Anmeldung auf Wunsch sogar eine individuelle Styling-Beratung.
Second Hand Kleidung von Gucci
Gucci hat über die Reselling-Plattform „The RealReal“ einen eigenen E-Commerce Bereich geschaffen. In diesem können Kund:innen und die Marke selbst gebrauchte Mode verkaufen. Im Rahmen dieser Kooperation ist „Gucci Vault“ entstanden, ein digitaler Raum der Second Hand Fashion ein zweites Leben schenkt und sie verkauft.
Designer Fashion von Stella McCartney
Seit der Gründung ihres Labels arbeitet Stella McCartney nachhaltig. Ihre Materialien für die Kollektionen sind vegetarisch oder vegan und die Stores des Lables haben ein eigenes CO2-Tracking-System. In Kooperation mit der Reselling-Plattform „The RealReal“ verkauft die Designerin Vintage Stücke ihrer Kollektionen.
Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Seit vier Jahren ist sie als Online-Redakteurin im Lifestylebereich tätig und immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots. Deswegen schreibt sie leidenschaftlich gerne über Themen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Design oder Food. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.