Die Berliner Designerin Estelle Adeline Trasoglu kreiert Statement-Unikate aus Vintage Patchworkdecken. Ihre Vision: mit ihrem Label Plaid-à-Porter ein Konzept anbieten, das Menschen ermöglicht, ihren individuellen Ausdruck in der Mode zu finden.
Wer steckt hinter dem Berliner Modelabel Plaid-à-Porter?
„Ich habe lange Jahre bei Modemagazinen wie VOGUE, ELLE, InStyle und Harper’s Bazaar gearbeitet, und mit jedem weiteren Content Piece zu Designer*Innen dachte ich mir: This could be me“, erzählt Estelle Trasoglu gegenüber kronendach. Schon von klein auf habe sie gerne genäht und das, aus einem ganz einfachen Grund: Die Designerin mit französischen Wurzeln wollte Kleidung haben, die sonst keiner hat. „Meine absolute Leidenschaft war Upcycling, aus abgelegten Pieces luxuriöse Statement-Pieces machen“, verrät die Designerin. Als Estelle vor zwei Jahren dann ihren Sohn bekommt, lebte sie diese Leidenschaft in der Babypause aus.
So verwandelt sie die alten Kuscheldecken ihres Sohnes in kleine Jacken. Upcycling-Mode, die auf Begeisterung in ihrem Umfeld stößt und Estelle auf eine Idee bringt: ihr eigenes Fashionlabel Plaid-à-Porter zu gründen. „Es war an der Zeit, Magazine und Tastatur als Journalistin offiziell gegen Schnittpapier und Nähmaschine als Designerin auszutauschen“, sagt sie. Ihr Traum ist es seitdem, Fashion-Unikate in Unisex-Designs in ihrem Berliner Atelier zu entwerfen. Dafür betreibt Estelle Upcycling traditioneller Patchwork-Kunst und lebt mit Plaid-à-Porter eine Zero Waste Philosophie und ein bisschen französisches „Je ne sais quoi“ gemixt mit einer urban Cowboy Attitude.
Plaid-à-Porter – Upcycling aus Patchworkdecken
Um ihre Vision mit Plaid-à-Porter umzusetzen, verwendet Estelle als Alleinstellungsmerkmal für das Upcycling ausschließlich bereits vorhandene Vintage Patchworkdecken, die sie aus verschiedenen Quellen bezieht. „Diese wurden zum Teil vor über 90 Jahren aus Stoffresten teils über Wochen, teils über Monate oder sogar über Jahre per Hand zusammengenäht, wattiert, und zum Teil durchgesteppt (gequiltet). Meist handelt es sich um Baumwolle, manchmal wurden jedoch auch Leinen-, Seiden- oder Samtstoffe eingearbeitet“, erklärt die Designerin. Über Vintage Plattformen aus der ganzen Welt, von Versteigerungen, Flohmärkten, Antiquitätenhändlern oder auch Privatabgaben, die über ihre Website erfolgen, erhält Estelle die traditionellen Patchworkdecken.
Ihre Kollektion ist zeitlos und umfasst inzwischen mehrere Modelle für Erwachsene. Für Kinder fertigt sie aus den Stoffresten, Jacken und Westen. Dabei ist jede Patchworkdecke ein neuer Drop, der fernab von Fashion-Saisons erscheint. „Je nach Größe, Beschaffenheit und Muster einer Patchworkdecke entstehen mehr oder weniger Teile daraus, die es dann in einer bestimmten Größe online einmal zu kaufen gibt – und zwar auch nur genau so!“, erklärt Estelle. Neben den Fashion-Pieces aus ihrer Kollektion sind auch Unikate auf Anfrage möglich, zum Beispiel in Kombination mit dem Einsenden der eigenen Patchworkdecke.
Plaid-à-Porter, conscious luxury Fashion aus Patchworkdecken
So ist jedes Kleidungsstück von Estelles Upcycling-Kleidung ein luxuriöses Unikat im doppelten Sinne, das als Einzelteil aus einer Vintage Patchworkdecke genäht ist, die für sich allein schon Upcycling-Kunst ist. Ihr kreatives Upcycling-Konzept ähnelt dabei den Ansätzen der Circular Fashion. „Conscious Luxury“, nennt die Designerin selbst ihre nachhaltige Mode aus Patchworkdecken und erklärt: „Diese Verbindung von Curation und Couture macht das Label nicht nur unique, sondern auch maximal nachhaltig. Plaid-à-Porter gibt Textilkunst aus der Vergangenheit eine neue, luxuriöse Zukunft.“ Das Besondere: die Schnitte seien inklusiv gedacht und schmeicheln allen Bodytypen.
Mit ihrer High Fashion möchte die Berliner Designerin den Fast-Fashion-Rahmen aufbrechen. Für sie steht die Wertschätzung von Kleidung als ein Stück Kunst im Fokus. „Ich habe keine Lust mehr auf Massenware von der Stange, darauf, dass alle mit den gleichen Klamotten herumlaufen, und vor allem nicht auf den ganzen Greenwashing-Mythos“, sagt Estelle Trasoglu. Mit Plaid-à-Porter möchte sie langlebige Mode erschaffen. Durch ihr hundertprozentiges Upcycling der Vintage Patchworkdecken würdigt die Designerin das traditionelle Schneiderhandwerk und ist durch die lokale Produktion in Berlin, durch die Stoffwahl und die komplette Verwendung des Materials maximal nachhaltig. „Wer Plaid-à-Porter trägt, sieht im Etikett ganz genau, wie alt die Patchworkdecke war, aus der das Piece gemacht wurde, woher sie kam, und kann im Berliner Atelier das Upcycling verfolgen“, erklärt sie.
Plaid-à-Porter – nachhaltige Mode und Zero Waste
Mit ihrer High Fashion aus Vintage Patchworkdecken möchte Designerin Estelle Adeline Trasoglu einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft gehen. Weg von Greenwashing, Fast-Fashion und Überproduktion in der Modebranche. „Das Problem ist nicht nur das Greenwashing und der Textilmüll der Brands, sondern auch das Verhalten der Gesellschaft“, sagt die Designerin.
Stattdessen sei ein bewusster Konsum erforderlich, um für einen ökologischen Fußabdruck in der Branche und der Gesellschaft zu etablieren. Ihr Zukunftswunsch für ihre High Fashion aus Vintage Patchworkdecken: „Mich bedrückt die verlorene Wertschätzung für wahres Handwerk und für Mode als etwas, das man für immer liebt, trägt und ehrt – genau dorthin möchte ich mit Plaid-à-Porter. Ich möchte, dass Menschen stolz darauf sind, was sie tragen, und sich zu hundert Prozent mit der Philosophie meiner Brand identifizieren können.“
Die High Fashion aus Vintage Patchworkdecken kannst du im Online-Shop von Plaid-à-Porter shoppen.
Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Seit vier Jahren ist sie als Online-Redakteurin im Lifestylebereich tätig und immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots. Deswegen schreibt sie leidenschaftlich gerne über Themen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Design oder Food. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.