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Mode

Die Freitag-Tasche, ein ewiger Kreis mit Ecken und Kanten?

© Simon Habegger

Seit den 90s ist die Freitag-Tasche Trend und ist bis heute am Puls der Zeit geblieben. Eine Erfolgsgeschichte der Branche, basierend auf den Brand-Gründern und ihrer Vision.

Wie der Phönix aus der Asche – die Freitag-Tasche

Abgase, verdreckte Bahnhöfe und nach 18 Uhr tote Hose in der Innenstadt. Erinnern sich die Brüder Markus und Daniel Freitag an ihr WG-Leben in Zürich, hat das mit der heutigen Hochglanz-Idylle wenig gemeinsam. Unvergessen bleibt ihr Blick durch die WG-Fenster auf die vorbeifahrenden LKWs mit ihren bunten Planen. Sie waren es, die die Jungs damals zu den legendären „Freitags Bags“ inspirierten und in den 90ern einen Trend auslösten. Doch wie schafft es Freitag fast 30 Jahre später mit ihren Designs noch immer am Puls der Zeit zu sein?

Markus und Daniel Freitag.
© Roland Tännler

Daniel & Markus Freitag

Warum ist die Freitag-Tasche ein Dauertrend?

„Wir denken und handeln in Kreisläufen“, lautet ihre Unternehmensphilosophie. Dabei gehen sie 2023 noch einen Schritt weiter als vor dreißig Jahren. „Einerseits haben wir Maßnahmen wie unser bekanntes Upcycling aus LKW-Planen oder den Reparaturservice für unsere Produkte, aber in einem weiteren Schritt wollen wir Kreisläufe schließen und mit unserer Arbeit die Kreislaufwirtschaft weiter vorantreiben und mitgestalten“, erklärt Elisabeth Isenegger, PR-Lead im Gespräch mit kronendach.

Eine Freitag-Tasche habe ein langes Leben hinter sich, sei vielleicht schon getauscht, weiterverschenkt oder repariert worden, doch am Ende des langen Lebens sei es bisher so, dass die Tasche im Müll entsorgt werden muss, erzählt Elisabeth Isenegger. Dem will die Brand in Zukunft mit neuen Designs und Materialien entgegenwirken.

Freitag-Stoffe
© Nadine Ottawa

„F-abric“: Selbst entwickelter, robuster Stoff aus Bast – etwa für Workware von Freitag.

Freitag-Aktion für sicheres Radfahren
© Roland Tännler

Fahrräder auf den LKW-Containern des Freitag-Stores in Zürich stehen für sicheres Radfahren.

Die Zukunft der Freitag-Tasche? Ist verplant!

Jährlich produziert das Unternehmen rund 400.000 Produkte, für die es rund 350 Tonnen gebrauchtes Planenmaterial von Schweden bis Portugal in die Fabrik nach Zürich holt. Um dieses Material in Zukunft kreislauffähig zu machen, tüftelt die Brand derzeit unter anderem gemeinsam mit Partner:innen aus der Planenentwicklungsindustrie, an einer neuen, nachhaltigen LKW-Plane. Gemeinsam wollen sie die „Plane der Zukunft“ auf den Markt bringen. Eine LKW-Plane, die nach ihrer Verwendung als Tasche zurück in den Material-Kreislauf kommt.

Ein Gedanke, der immer mehr die Fashionindustrie prägt, wie internationale Fashionshows in Kopenhagen, Paris oder New York zeigen. Designer:innen legen großen Wert auf zirkuläre Materialien und Designs. Ein Trend, den die Brand Freitag als Pionier der Fashionbranche schon früh erkannt hat. Auch dreißig Jahre nach ihrem Taschendebüt werden die Freitag-Taschen für ihre Individualität auf Social Media gefeiert. Die Zukunftsvision von Freitag? Kreisläufe schließen und eine Tasche fürs Leben kreieren.

Jennifer Felmet
Autorin Jennifer Felmet

Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Seit vier Jahren ist sie als Online-Redakteurin im Lifestylebereich tätig und immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots. Deswegen schreibt sie leidenschaftlich gerne über Themen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Design oder Food. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.

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