Glitzer sieht schön aus und gehört zur Festivalsaison dazu. Aber Glitzer ist auch schädlich für die Umwelt. Wieso das so ist und welche Alternativen es gibt, erfährst du hier.
Als Maxence und Tim im Sommer 2017 bei einem ihrer Festival-Besuche über das Party-Gelände spazierten, fiel ihnen eine Sache mehr und mehr ins Auge: Die Berge aus Müll, die überall herumlagen. Da waren größere Abfälle wie Plastikflaschen, Plastikgeschirr oder Einweggrills. Aber auch kleine, fast unscheinbare Partikel wehten über das Gelände: Glitzer, das sich von der Haut der Gäste löste, sich auf die Landschaft verteilte und dort einfach liegen blieb. Die beiden wollten das nicht länger hinnehmen und schmiedeten den Plan, die Festivalszene zumindest ein kleines bisschen nachhaltiger zu machen. Heute verkaufen sie Bio-Glitzer über ihr Label Birkenspanner.
Bio-Glitzer: So wird er hergestellt
Bio-Glitzer soll eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichem Glitzer sein. Je nach Hersteller wird Bio-Glitzer aus unterschiedlichen Materialien produziert. Einige setzen auf Polymilchsäure, kurz PLA. Der Biokunststoff wird aus Maisstärke oder Zuckerrohr gewonnen und soll zu 99,9 Prozent biologisch abbaubar sein. In industriellen Kompostieranlagen ist das auch der Fall. Oft gelangt Glitzer allerdings beim Abwaschen in das Wasser, dort ist es noch Jahre bis Jahrzehnte später zu finden. Laut Bundesumweltamt stellt der Biokunststoff deshalb keine geeignete Alternative dar.
Andere Hersteller nutzen für abbaubaren Glitzer Zellulose basierend auf Eukalyptusbäumen, Mais, Hafer, Weizen oder Buchenholz. Bio-Glitzer, das aus diesen Pflanzenfasern besteht, kann mit der Zeit von der Natur abgebaut werden. Auch der Birkenspanner Bio-Glitzer ist aus Zellulosefasern von Eukalytusbäumen hergestellt.
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Biologischer Glitzer von panakeea
Der Öko-Glitzer von panakeea besteht aus Zellulosfasern von Eukalyptuspflanzen aus Europa. Zum Auftragen des Glitters kannst du das Aloe Vera Gel des Labels nutzen. Der Glitter enthält Shellac, das ist ein harzähnlicher, natürlicher Kleber von Lackschildläuse. Der verwendete Shellac wird erst geerntet, wenn die Lausbabys geschlüpft sind. So kommen keine Läusebabys zu schaden.
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Biologischer Glitzer von Nature Glitz
Das Bio Eco Glitter von Nature Glitz besteht aus natürlichen pflanzlichen Produkten wie Zellulose, das vorwiegend aus der Eukalyptuspflanze gewonnen wird. Die Eukalyptuspflanzen stammen alle von zertifizierten, nachhaltigen Kleinwaldbesitzern. Einige Glitter-Farben sind zu 100 Prozent plastikfrei wie Kupfer Antique, Passion Red, Angel White und das Mazzy Dust Bio Glitzer Set. Diese Glitter-Farben enthalten aber Shellac und sind deshalb nicht vegan.
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Biologischer Glitzer von Sparkle Joy
Das Bio-Glitzer von Sparkle Joy besteht aus Zellulosefasern von Eukalyptuspflanzen, die aus nachhaltiger Forstwirtschaft in Europa stammen und nicht gentechnisch verändert sind. In einem unabhängigen Test konnte bewiesen werden, dass nach einem Monat 87 Prozent des Glitzers biologisch abgebaut waren. Außerdem ist der Glitzer zu hundert Prozent vegan, also frei von tierischen Inhaltsstoffen. Das Glitter kannst du in verschiedenen Farben von Gold über Silber bis hin zu Violet und Rot bestellen, du kannst es auf deinem Gesicht und in deinen Haaren anwenden.
Biologischer Glitzer von Birkenspanner
Die Jungs von Birkenspanner verkaufen seit 2017 biologisch abbaubares Glitzer in allen möglichen Farben. Das Label bietet Glitzer für Gesicht, den Körper und sogar Glitzernagellack an.
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Herkömmlicher Glitzer: Darum ist er nicht nachhaltig
Herkömmlicher Glitzer besteht im Gegensatz dazu aus Plastik. Die Partikel werden meist aus Kunststoff wie PET oder Polyester oder mit Kunststoff beschichtetem Aluminium hergestellt. Aus großen Folien werden die kleinen Glitzer-Teilchen dann herausgestanzt.
Diese Materialien sind allerdings biologisch nicht abbaubar – und stellen deshalb ein Problem für die Umwelt dar. Beim Abwaschen gelangen sie in das Abwasser und verschmutzen die Gewässer, denn von Kläranlagen können die Glitzerteilchen nicht herausgefiltert werden. Einzelne Glitzerpartikel lösen sich zudem oft schon während des Tragens von der Haut und gelangen in die Umwelt.
Glitzer-Make-up: In Maßen genießen
Doch auch der nachhaltigere Bio-Glitzer wird unter hohem Ressourcenverbrauch hergestellt. Und auch wenn der Glitzer biologisch abbaubar ist, dauert dieser Prozess bis zu mehreren Monaten.
Deshalb lautet die Glitter-Devise: Bio-Glitzern ja, aber: Weniger ist mehr.
Katrin hat in Berlin Publizistik studiert und schreibt seit drei Jahren als Redakteurin im Lifestyle-Bereich. Wenn sie nicht gerade die weite Welt bereist, übt Katrin Kopfstand auf ihrer Yogamatte, oder ist auf der Suche nach den neuesten Innovationen und Health-Trends. Deshalb schreibt sie bei kronendach für die Rubriken Travel, Mindfulness und Zeitgeist. Nach Feierabend findet man sie meistens mit einer Matcha Latte in der Hand durch die Straßen Hamburgs spazieren.