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Skincare

Plastikfrei im Bad: So geht natürliche Körperpflege

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Zahnbürsten, Abschmink-Pads und Co. gibt es auch als natürliche Alternativen. Wir zeigen, welche es sind.

Salvatore Decker liebt es, zu reisen. Dass ausgerechnet das einmal seine Welt auf den Kopf stellen würde, hätte er vor einigen Jahren nicht gedacht. „Während vieler Reisen und meiner Leidenschaft des Tauchens konnte ich mitverfolgen, wie die Strände, der Ozean und die Landschaften immer mehr durch uns Menschen verschmutzt werden“, erinnert sich der Unternehmer. Seine Erkenntnis? Besonders Müll mit Mikroplastik von Drogerie- und Badprodukten belagern die Ozeane und Landschaften. Das Plastik zerstört den natürlichen Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten und fördert unaufhaltsam den Klimawandel. Eine erschreckende Veränderung, der Salvatore entgegenwirken wollte. Er gründete das Start-up „Pandoo“, eine Brand, die nachhaltige und plastikfreie Produkte für das Badezimmer produziert. Die Vision des Labels: „Unsere Mission ist es, Umweltverschmutzung und Abholzung zu reduzieren. Wo es uns möglich ist, versuchen wir auf Einwegprodukte gänzlich zu verzichten.“ Und dabei setzen Salvatore und sein Team auf einen besonderen Rohstoff.

Abschminkpads und Wattestäbchen aus Bio-Baumwolle.
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Kosmetikprodukte wie Abschminkpads oder Wattestäbchen gibt es inzwischen aus Bio-Baumwolle.

Bambuswald von oben.
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Bambus wächst schnell nach, wird bis zu 30 Meter hoch und kann Wälder bilden. Das Süßwassergraß verholzt während seines Wachstums und lässt sich deshalb wie Holz verarbeiten.

Plastikfrei im Bad – Alternative Rohstoffe

Bambus, ein schnell nachwachsendes und robustes Material. Sein spezielles Wurzelsystem regeneriert sich direkt nach dem Abholzen und bildet neue Halme. Außerdem nehmen Bambuspflanzen besonders viel Kohlenstoffdioxid aus der Luft. So bindet der Bambus nachhaltig bis zu viermal mehr CO2 als andere Baumarten. Eigenschaften, die sich das Start-up zu Nutzen macht. Da Bambus sehr stabil ist, verwendet das Label den Rohstoff für fast alle seine Badezimmer-Produkte. So sind die Abschminkpads der Brand zum Beispiel aus einer Verpackung aus Bambus. Die Pads darin bestehen aus nachhaltiger Bio-Baumwolle. Das Material macht es möglich, dass die Pads waschbare Abschminkpads sind, die du mehr als einmal verwenden kannst. Auch die Zahnbürsten des Start-ups sind aus Bambus und so eine plastikfreie Alternative zu herkömmlichen Zahnbürsten. Die Wattestäbchen des Labels sind zwar Einwegprodukte, bestehen aber aus Bambus und Bio-Baumwolle. Eine Ausnahme, denn das Start-up hat sich darauf spezialisiert, dass die plastikfreien Produkte im Badezimmer eine Lebensdauer von etwa ein bis drei Jahren haben. Salvatore ist der bewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen wichtig. Mit seiner Brand möchte er, dass sich Stück für Stück der Plastikmüll aus den Köpfen der Gesellschaft schleicht und plastikfreie Bad- und Drogerieartikel Einzug in die Badezimmer erhalten. So hinterlässt jedes der nachhaltigen Produkte einen minimalen grünen Fußabdruck, der in der Summe großes im Alltag bewirken kann. Plastikfrei im Bad – eine Mission, die immer mehr Badartikelbrands verfolgen.

Plastikfrei im Bad – nachhaltige Alternativen fürs Badezimmer

Tipp 1 – Plastikfreie Zahnpasta und Zahnbürsten

Seit 2014 ist in Deutschland Mikroplastik in Zahnpasta verboten. Immer mehr Zahncremes sind ohne chemische Inhaltsstoffe wie Fluorid. So bieten zum Beispiel Labels wie „Dr. Hauschka“ oder „Apeiron“ Bio-Zahnpasta für die Zahnpflege an. Die Zahncremes sind ohne Mikroplastik und aus natürlichen Inhaltsstoffen. Eine Alternative zu der natürlichen Zahnpasta sind Zahncremes von der Brand „Ben und Anna“. Die Zahnpasta ist vegan, ohne Fluorid und schützt wie die anderen Labels Zähne und Umwelt gleichermaßen. Neben Zahnpasta zum Zähne putzen bieten viele nachhaltige Brands auch Zahnbürsten ohne Plastik an. Denn die herkömmlichen Bürsten für die Zahnpflege bestehen häufig aus Plastik mit chemischen Inhaltsstoffen. Zum Putzen der Zähne eignen sich Bambus-Zahnbürsten oder Zahnbürsten aus Holz genauso gut. Die Zahnbürsten gibt es als einzelne Bürste für die Zähne oder zum Putzen als Aufsatz für Schallzahnbürsten und elektrische Zahnbürsten von Labels wie „truemorrow“ oder „Hydrophil“. Passend zu den Zahnbürsten und der Zahnpasta gibt es von vielen Bio-Labels für schöne weiße Zähne auch vegane Zahnseide für die Pflege der Zähne.

Tipp 2 – Abschminkpads ohne Plastik

Naturkosmetik ist inzwischen ein fester Bestandteil für eine nachhaltige, gesunde und umweltbewusste Gesichtspflege. Dazu gehören zum Beispiel Waschlotionen mit Aloe Vera, plastikfreier Nagellack oder festes Deo. Doch auch immer mehr Labels bieten nachhaltige Pads zum Abschminken an. Denn herkömmliche Pads bestehen häufig aus Polyester und enthalten Plastik. Zusätzlich sind die Pads getränkt mit chemischen Inhaltsstoffen. Die können Rötungen und allergische Reaktionen auf der Haut auslösen. Eine nachhaltige Alternative sind dagegen plastikfreie Pads. Viele Labels bieten ihre Pads in Verpackungen aus Bambusholz an, damit kein zusätzlicher Müll entsteht. Die Pads bestehen meistens aus Baumwolle. So lassen sie die Abschminkpads ganz einfach waschen und dadurch mehrfach verwenden. Sind die Pads dann doch mal aufgebraucht und nicht mehr verwendbar, lassen sich die waschbaren Abschminkpads nachkaufen und in der Verpackung auffüllen. Waschbare Abschminkpads gibt es zum Beispiel von „Oma Klara“ oder „pandoo“.

Tipp 3 – Menstruationstasse

Eine Zero Waste Alternative zu Tampons und Binden sind Menstruationstassen. Studien belegen, dass Frauen im Jahr rund vier Kilogramm Müll während ihrer Periode produzieren. Der Grund dafür sind Tampons und Binden, die aus Plastik bestehen. Eine hygienische Alternative, die weniger Müll verursacht und weniger Plastik enthält, sind Menstruationstassen. Die sind wie eine Tasse geformt und werden wie ein Tampon eingeführt. Im Vergleich zu Binden und Tampons saugen sie das Blut nicht ein, sondern fangen es auf. Aus diesem Grund müssen die Tassen nicht entsorgt werden, sondern sind waschbar. Unter kochendem Wasser können die Cups vor, während und nach der Periode mit sanfter Seife gereinigt werden. Die Menstruationstassen bestehen aus medizinischem Silikon. Die Größe der Cups können Frauen je nach Körperform und Stärke der Menstruation wählen. Viele Cups werden Fairtrade produziert, sind vegan und haben plastikfreie Verpackungen. Vegane Menstruationstassen in unterschiedlichen Größen und aus medizinischem Silikon gibt es zum Beispiel von der Marke „AllMatters“. Anders als bei Tampons und Binden, bietet das Label eine plastikfreie Verpackung und ein kleines Täschchen aus Biobaumwolle an, in der die Menstruationstasse transportiert werden kann. Auch das Label „Merula Cup“ führt Menstruationstassen aus medizinischem Silikon, die in einem Beutel aus Baumwolle verkauft werden. Die Cups der verschiedenen Brands haben auch bei Frauen mit einer starken Blutung eine Lebensdauer von etwa fünf bis zehn Jahren. Eine weitere Alternative zu der Menstruationstasse, Tampons und Binden ist Menstruationsunterwäsche. Diese ist größtenteils aus Baumwolle produziert, waschbar und passt sich dem Körper an. Wie die Cups, ist die Periodenunterwäsche ein Zero Waste-Produkt aus Stoff und in jeder Größe, wie beispielsweise Größe L oder Größe M, zu bekommen.

Tipp 4 – Duschgel ohne Mikroplastik

Plastikfreies Duschgel ist eine Zero Waste-Möglichkeit zu herkömmlichem Duschgel im Bad. Viele Duschgele enthalten Mikroplastik, das für sensible Haut und die Umwelt schädlich ist. Für ein plastikfreies Badezimmer lohnt es sich, nicht nur auf die Inhaltsstoffe der Duschgele zu schauen, sondern vor allem auf die Hüllen. Die sind in der Regel aus Plastik. Ist das Beautyprodukt leer, wandert die Hülle in den Müll. Plastikfreie Produkte bieten dagegen die Möglichkeit, die Duschlotion nachzufüllen. So können in Unverpackt-Läden die leeren Hüllen oder auch eigene Gläser wieder mit nachhaltiger Duschlotion aufgefüllt werden. Labels wie „Refill“ setzen sich für ein Zero-Waste-Bad ein und bieten festes Duschpulver zum Nachfüllen an. Die Behälter der Brand sind wiederverwendbar. Ein ähnliches Konzept gibt es von der Marke „Less Waste Club“. Zu dem angebotenen Duschgel Pulver gibt es einen Spender aus recyceltem Glas. Das Pulver ist vegan, frei von Mineralöl und Silikonen und spendet dem Körper durch Aloe Vera Feuchtigkeit.

Tipp 5 – Plastikfreies Shampoo

Ähnlich wie bei der Duschlotion, gibt es auch plastikfreies Shampoo. Das beinhaltet kein Mikroplastik und besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen. Da Shampoo oft viel Wasser enthält und flüssig verkauft wird, bieten einige Hersteller Shampoos in Glasbehältern an. Die Größe und die Füllmenge der Haarpflege variiert. Verschiedene Brands wie zum Beispiel „green tastic“ oder „und Gretel“ haben festes Shampoo in ihrem Sortiment. Das lässt sich mit nachhaltigem Papier verpacken und produziert keinen Plastikmüll. Die festen Shampoos sind in der Regel vegan, ohne Parabene, Mikroplastik, Silikone und aus natürlichen Rohstoffen. Die Anwendung ist ganz einfach. Dafür die festen Shampoos wie eine Seife unter Wasser halten und den Schaum auf die Haare verteilen. Anschließend das Shampoo mit Wasser ausspülen. Neben Haarwaschmittel gibt es auch festen Conditioner von einigen Labels wie „Junglück“ mit denen sich die Haare reinigen lassen.

Jennifer Felmet
Autorin Jennifer Felmet

Kopenhagen, Paris, London – das pulsierende Leben in Städten lässt Jennis Herz höherschlagen. Seit vier Jahren ist sie als Online-Redakteurin im Lifestylebereich tätig und immer auf der Suche nach den neuesten Fashion-Trends, faszinierenden Designs und coolen Food-Spots. Deswegen schreibt sie leidenschaftlich gerne über Themen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Design oder Food. Ihr morgendlicher Kaffee mit Hafermilch gehört zu ihren täglichen Ritualen, genauso wie ein Spaziergang an der Elbe in Hamburg.

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