Sie sind Teil eines Schönheitsideals: volle und lange Wimpern. Doch auch hier währt wie so oft Natürlichkeit am längsten – sowohl von den Inhaltsstoffen als auch optisch. Warum du auf Hormone verzichten solltest, auf welche Inhaltsstoffe du setzen kannst und wie Rizinusöl und Co. zum selbst gemachten Serum werden, liest du jetzt.
Schönheitsideale im Wandel
Wimpern – sie verleihen den Augen Tiefe und Intensität. Volle und lange Wimpern sind ein begehrtes Schönheitsmerkmal. Dabei war das nicht immer so: Während die Wimpern noch im alten Ägypten mit Ruß und Kohle geschwärzt wurden, galten im Mittelalter haarlose Augen als schön.
Wie wechselwarm Schönheitsideale sein können, wird ersichtlich, wenn man sich die letzten 50 Jahre die Augenbrauen-Trends anschaut. In Zeitalter von Instagram und Co., wo Filter und Programme wie Photoshop zu einem unrealistischen Schönheitswahn motivieren, kann es schwer sein, ein gesundes Verhältnis zum eigen Schönheitsbild zu entwickeln. Und geht es bei Schönheit nicht vielmehr darum, mit sich selbst glücklich zu sein, als sich zu profilieren? Oftmals sind wir selbst unsere härtesten Kritiker:innen. Natürliche Beautyprodukte können helfen, die eigene Schönheit ohne Risiken zu unterstreichen und sich selbst anzunehmen.
Hormon Booster – lange Wimpern mit Nebenwirkungen
Was als Nebenwirkung bei Augentropfen begann, wurde zum Kosmetikhit: Wimpernseren sind beliebt. Denn sie bieten einen dichten Augenaufschlag, ohne auf Fake Lashes zurückgreifen zu müssen. Als erfolgversprechend gilt vor allem ein Serum, das Hormone zur Wachstumsförderung enthält. So gut ein hormonbasiertes Wimpernserum auch seine Funktion erfüllen mag, Expert:innen raten davon ab. Der Grund: Ihre zahlreichen Nebenwirkungen, die auch über die Verwendungsdauer hinaus reichen. Während Hornhautentzündungen oder -verletzungen oftmals nur temporär sind, kann eine Verfärbung der Iris bleiben. Besonders Menschen mit einer hellen Augenfarbe sind für eine Verfärbung gefährdet.
Im Grunde ist es nicht verwunderlich, dass Hormone als Inhaltsstoffe bedenklich sind. In einem Wimpernserum auf Hormonbasis sind Prostaglandine enthalten, Gewebshormone. Streng genommen sind sie keine „echten“ Hormone: Denn sie werden nicht von Drüsen gebildet, sondern in unmittelbarer Nähe ihrer Wirkungsorte. In künstlich hergestellter Form wurden sie ursprünglich in der Augenmedizin bei einer Behandlung eines erhöhten Augendrucks wie Grauer Star eingesetzt. Dabei war eine Nebenwirkung des Gewebshormons das Wachstum der Wimpern. Diese Wirkung macht sich bis heute die Kosmetikindustrie zur nutze – neben den Lashes auch bei Augenbrauen. Fatal – denn da es sich um ein kosmetisches Produkt und nicht Arznei handelt, schätzen die Verbraucher:innen die Nutzung als unbedenklich ein. Ein weiterer Kritikpunkt von Prostaglandin: Als Botenstoff kann es zudem in den Hormonhaushalt des Körpers eingreifen, weshalb Schwangeren von der Verwendung eines Wimpernserums mit Hormonen abgeraten wird. Nicht immer steht Prostaglandin als solches auf der Liste der Inhaltsstoffe. Dennoch kann man Prostaglandin-Analoga relativ leicht anhand der Wortsilbe „prost“ erkennen – zum Beispiel „Methylamido-Dihydro-Noralfaprostal“.
Wachstum der Wimpern
Doch wie funktioniert das Wimpernserum mit Hormonen überhaupt? Es greift in den natürlichen Wachstumszyklus ein und verlängert diesen. Ebenso wie das Kopfhaar durchläuft auch die Körperbehaarung und damit auch die Wimpern wiederkehrende Wachstumszyklen. Rund 0,15 Millimeter – so viel wachsen die Wimpern pro Tag. Jedenfalls in der Anagenphase, die zwischen fünf und acht Wochen im Jahr andauert. Haben die Wimpern eine Länge von durchschnittlich 13 Millimeter erreicht, folgt die Katagenphase, in der die Zellproduktion stagniert. Das Wimpernwachstum setzt aus und die kleinen Härchen fallen aus. Der Zyklus beginnt von vorne. Ein Wimpernserum mit dem Hormon Prostaglandin verlängert die natürliche Wachstumsphase, wodurch mehrere Wimpern gleichzeitig sich in der Wachstumsphase befinden. Das Ergebnis: Deine Wimpern erscheinen länger und dichter.
Serum ohne Hormone, dafür mit Wirkung
Es lässt sich nicht leugnen: Das Ergebnis eines Wimpernserums mit Hormonen ist effektvoll. Doch es gibt auch immer mehr Wimpernseren, die auf Hormone verzichten und auf natürlichere Inhaltsstoffe setzen. So zum Beispiel das medipharma cosmetics Wimpern Booster. Unter den Inhaltsstoffen sind Biotinoyl Tripeptid, Hyaluronsäure und Panthenol, welche die Wachstumsphase verlängern. Bei den deutschen Testsiegern war das natürliche Wimpernserum von MBC2 Cosmetics auf dem ersten Platz. Auch hier sind Hyaluronsäure und Panthenol enthalten – wie auch beim natürlichen Wimpern Booster von EYECATCHA. Doch was bewirken diese Inhaltsstoffe überhaupt?
Biotinoyl Tripeptid ist eine Kombination aus Biotin und Aminosäuren. Biotin gilt als wichtiger Nährstoff für die Pflege von Haaren, also auch den Wimpern. Aminosäuren sind die Grundbausteine der Proteine, die für das Haarwachstum und die Wiederherstellung von geschädigtem Haar wichtig sind. Biotinoyl Tripeptid fördert somit das Wachstum der Wimpern und kräftigt sie.
Hyaluronsäure ist ein natürliches Feuchtigkeitsbindemittel, das in der Haut und im Bindegewebe vorkommt. Indem es die Wimpern mit Feuchtigkeit versorgt, erscheinen sie gesünder und glänzender.
Panthenol, auch als Provitamin B5 bekannt, ist ein weiterer wichtiger Nährstoff für das Haarwachstum. Es regt dieses an und spendet den Wimpern Feuchtigkeit.
Natürliche Alternativen zum Wimpern Booster
Es existieren auch ein paar Hausmittel, die deine Wimpern mit Nährstoffen versorgen und so das Wachstum bedingt unterstützen können. Einen Effekt wie bei den Wimpern Boostern auf Hormonbasis kann man allerdings nicht erwarten.
Natürliches Serum 1 – Rizinusöl
Dieses Öl ist ein bekanntes Hausmittel, wenn es um einen vollen Wimpernkranz geht. Es enthält Ricinolsäure, das den Wachstum der Wimpern stimuliert und die Haarfollikel nährt. Trage einfach eine kleine Menge Rizinusöl mit einem sauberen Bürstchen auf den Wimpernkranz auf und lasse das Serum über Nacht einwirken. Einfach am nächsten Morgen mit warmem Wasser abwaschen. Nach ein paar Wochen täglicher Rizinusöl-Kur können sich die ersten Ergebnisse zeigen.
Natürliches Serum 2 – süßes Mandelöl
Es enthält wichtige Nährstoffe wie Vitamin E, die dazu beitragen können, das Wachstum der Wimpern zu fördern und sie weich und geschmeidig zu halten.
Natürliches Serum 3 – Vitamin E-Öl
Du kannst auch direkt ein Vitamin E-Öl zur Wachstumsförderung nutzen. Es kann als starkes Antioxidans dazu beitragen, die Wimpern zu schützen und zu stärken. Vitamin E ist nicht selten Inhaltsstoff in gekauften Wimpern Boostern – so übrigens auch im deutschen Testsieger.
Natürliches Serum 4 – Jojobaöl
Reich an wichtigen Nährstoffen wie Vitamin E und B-Komplex: Jojobaöl. Diese Nährstoffe fördern ebenfalls das Wachstum der Wimpern. Zudem pflegt Jojobaöl die Härchen.
Natürliches Serum 5 – Arganöl
Arganöl versorgt die Haare mit Feuchtigkeit und sorgt dafür, dass diese im Haar eingeschlossen wird – so auch bei den Wimpern.
Natürliches Wimpernserum selber machen
Wieso nicht diese natürlichen Wirkstoffe vereinen? Mit einer Kombination der oben aufgeführten Öle kannst du dein eigenes natürliches Wimpernserum herstellen. Dafür brauchst du jeweils 1 Teelöffel Rizinusöl, süßes Mandelöl, Jojobaöl und Vitamin E-Öl. Nutze ein leeres kleines Glasbehältnis mit Deckel oder eine gereinigte alte Mascara-Tube zur Aufbewahrung des Serums.
Schritt 1 – Öle mischen
Vermenge alle Öle zu einer einheitlichen Masse.
Schritt 2 – Serum umfüllen
Gib das Serum in die Mascara-Tube oder das Glasbehältnis. Um das Serum umzufüllen, kannst einfach einen Trichter oder eine Pipette nutzen.
Schritt 3 – Aufbewahrung
Bewahre das Wimpernserum an einem kühlen und dunklen Ort auf, um die Haltbarkeit zu verlängern. So kann es bis zu sechs Monate verwendet werden.
Kleiner Tipp: Da es sich um ein natürliches Serum handelt, kannst es auch mehrmals am Tag auf deine Wimpern auftragen. Ebenso lässt sich das Serum für die Augenbrauen verwenden.
Judith liebt das Leben mitten in der Metropole Köln. Ihr Gespür für spannende Storys führt sie regelmäßig zu außergewöhnlichen Themen mit aktuellem Zeitgeist. Schon seit ihrer Kindheit folgt sie ihrer Passion, dem Schreiben; seit zwei Jahren nun auch als Redakteurin. Besonders begeistern sie die Themen Psychologie, DIY und Yoga. Bereiche, über die sie als Online-Redakteurin schreibt und die sie gerne ihrer Freizeit ausübt. Ein Gespür für ästhetische Einrichtung besitzt sie bereits seit ihrem Studium im Bereich Design. Seither entdeckt sie immer wieder neue Design-Innovationen und einzigartige Architekturen, über die sie auf kronendach berichtet.