Heilerde – bekannt für ihren Detox-Effekt und das Lindern von Unreinheiten. Aber wie genau wirkt Heilerde auf unsere Haut und was ist der Unterschied zur Tonerde? Wir verraten, was hinter der Naturkosmetik steckt, und zeigen dir passende Beauty-DIYs.
Heilende Erde, die in Vergessenheit geriet
Ein Bad im Schlamm des Nils – schon im alten Ägypten suchten die Menschen Heilung und Schönheit in der Natur und seinen Erden. Und auch noch Jahre später erkannte Hildegard von Bingen das Potenzial von Heilerde. Doch mit der Zeit geriet das natürliche Medikament in Vergessenheit.
Erst ab dem 19. Jahrhundert fand die Mineralerde mit der naturheilkundlichen Bewegung wieder mehr Beachtung. Vertreter wie Sebastian Kneipp und Adolf Just erweckten die Kraft der Heilerde in den Köpfen der Menschen wieder zum Leben. Besonders Just hielt daran fest und bezeichnete diese Form der Erde in seinem Buch „Kehrt zur Natur zurück“ als „wichtigstes Heilmittel der Natur“. 1918 gründete er deshalb die Heilerde-Gesellschaft Luvos Just GmbH in Blankenburg. Bis heute gibt es seine Produkte, die sich sowohl Gesundheit als auch Schönheit widmen.
Wie entsteht Heilerde?
Heilerde wird aus Löss gewonnen, einer stark mineralhaltigen, gelblich porösen Ablagerung. Es besteht zum größten Teil aus Quarz und zu geringeren Mengen aus kalkhaltigen Bruchstücken. Bis zu 30 Meter tief können die Gesteinsstaubschichten in der Erde vergraben sein. Löss stammt noch aus den Gesteinen der Eiszeit, die durch Verwitterung und Erdrutsche entstanden sind. Um daraus Heilerde zu erschaffen, wird der Rohstoff abgebaut und bei hohen Temperaturen um die 130 Grad getrocknet und keimfrei gemacht. Erst dann kann er fein gemahlen und zu Pulver oder Kapseln verarbeitet werden
Naturkosmetik: Für was ist Heilerde gut?
Nicht ohne Grund wird Heilerde in der Naturkosmetik oft verwendet. Sie ist reich an Mineralien wie Kieselerde, Kalzium, Magnesium, Kalium und Eisen. Alles Inhaltsstoffe, die sich perfekt zur Pflege des gesamten Körpers eignen: Sie nähren und reparieren die Haut und schützen sie zudem vor Umweltschäden. Vor allem Kieselerde ist ein wichtiger Inhaltsstoff, der besonders von Frauen geschätzt wird. Denn er stärkt neben Haar und Nägeln auch das Bindegewebe, was die Elastizität verbessert und Orangenhaut vorbeugt.
Zudem eignet sich Heilerde in der Anwendung für eine Vielzahl von Hautproblemen. Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften von Heilerde ist ihre Fähigkeit, Giftstoffe und Bakterien aus der Haut zu absorbieren. Es bindet neben Schadstoffen auch Lipide, also überschüssiges Talg und Fett, und wirkt so gegen Unreinheiten. Auch bei Ausschlag oder Juckreiz kann Heilerde helfen, da sie die Haut beruhigt und der Schwellung entgegenwirkt.
Kein Wunder, dass sie in immer mehr Hautpflegeprodukten enthalten ist. Und nicht nur dort: Auch in zahlreiche Shampoos hat Heilerde ihren Weg gefunden, denn sie entfernt überschüssiges Talg auf der Kopfhaut und reinigt das Haar bis in die Tiefe.
Ebenso kommt Heilerde bei der Anwendung von innen heraus zum Einsatz – ob nun als Pulver oder Kapsel. Es schützt nicht nur vor Erkrankungen, sondern beugt oxidativem Stress vor, was oftmals mit Slow Aging einhergeht.
Heilerde-Kamille – Gesichtsmasken-DIY
Aus Heilerde in Form von Pulver kannst du auch ganze einfach selbst eine Maske machen. Dafür brauchst du fünf TL Heilerde, zwei TL Kamillentee und ein paar Tropfen Aprikosenkernöl oder Mandelöl. Und so geht’s: Brühe den Kamillentee auf und lasse ihn danach ausreichend abkühlen. Gebe die Heilerde und zwei bis vier Tropfen des Öls dazu und verrühre alles zu einer homogenen Masse. Trage die Maske nun auf das gereinigte Gesicht auf und entferne sie nach 15 Minuten Einwirkzeit sanft mit lauwarmen Wasser.
Heil- oder Tonerde? Ein Mythos in der Naturkosmetik
Oftmals wird Tonerde als Synonym für Heilerde genutzt. Doch das ist nicht ganz richtig: Denn während Heilerde immer gelb-braun durch enthaltende Eisenoxide und Eisenhydroxide erscheint, kann Tonerde durch eine unterschiedliche Zusammensetzung an Mineralien auch verschiedene Farben haben: weiß, braun-rot, rosa und grün. Auch wenn Heil- und Tonerden in der Pflege von Haut und Haar oft eine ähnliche Wirkung haben, können die einzelnen Tonerden im Detail etwas anders funktionieren.
Die Farben der Tonerden
Weiße Tonerde hat viele Namen: Neben den Fachbegriff Kaolin wird es auch als Porzellanerde bezeichnet, weil es zur Herstellung des weißen Keramiks dient. Im Beauty-Bereich ist es besonders beliebt aufgrund seiner mattierenden Wirkung. So lässt sich aus weißer Tonerde auch ganz einfach ein Puder mit Anti-Glanz-Effekt herstellen. Mische dafür einen Esslöffel weiße Tonerde mit einem Esslöffel Speisestärke. Möchtest du ein Puder mit Tönung kannst zusätzlich etwas braune Tonerde dazugeben.
Tonerde in Rot verfügt wie auch Heilerde über eine hohe Menge an Eisen. Deshalb wird diese ebenfalls wegen ihrer antibakteriellen Wirkung geschätzt. Als Peeling regt die rote Mineralerde zudem die Durchblutung an.
Rosafarbene Tonerde ist eine Mischung aus Kaolin und der roten Variante. Dieser natürliche Beauty-Mix soll Rötungen lindern, die Haut desinfizieren und dem Gesicht einen gesunden Glow schenken.
Bei grüner Tonerde sorgt Kupfer für den Farbton. Diese Tonerde wird besonders für seine reinigende Wirkung geschätzt, welche die Haut von Hautschüppchen, Mitessern und überschüssigem Talg befreit. Ebenfalls enthalten ist Kieselsäure, die die hauteigene Kollagenproduktion anregt.
Grüne Tonerde – Gesichtsmasken-DIY
Eine Maske aus grüner Tonerde und ätherischem Teebaumöl reinigt die Haut und versorgt sie mit einem Mineral-Boost. Dafür brauchst du fünf EL grüne Tonerde, ein EL Aprikosenkernöl oder Mandelöl, drei EL Wasser und zwei Tropfen ätherisches Teebaumöl. Mische nun alle genannten Inhaltsstoffe zu einer homogenen Masse und trage die Tonerden-Maske auf Gesicht und bei Bedarf auch auf dem Körper auf. Nach 15 bis 20 Minuten kannst du sie mit klarem Wasser entfernen.
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Judith liebt das Leben mitten in der Metropole Köln. Ihr Gespür für spannende Storys führt sie regelmäßig zu außergewöhnlichen Themen mit aktuellem Zeitgeist. Schon seit ihrer Kindheit folgt sie ihrer Passion, dem Schreiben; seit zwei Jahren nun auch als Redakteurin. Besonders begeistern sie die Themen Psychologie, DIY und Yoga. Bereiche, über die sie als Online-Redakteurin schreibt und die sie gerne ihrer Freizeit ausübt. Ein Gespür für ästhetische Einrichtung besitzt sie bereits seit ihrem Studium im Bereich Design. Seither entdeckt sie immer wieder neue Design-Innovationen und einzigartige Architekturen, über die sie auf kronendach berichtet.